Der renommierte Finanznachrichtendienst Bloomberg hat am 5. Februar eine Falschmeldung über den Beginn einer russischen Invasion in der Ukraine veröffentlicht.
Die Agentur zog die Meldung etwa eine halbe Stunde später wieder zurück und entschuldigte sich umgehend: «Wir bereiten Schlagzeilen für viele Szenarien vor.» Die Schlagzeile «Russia Invades Ukraine» sei versehentlich auf der Webseite von Bloomberg veröffentlicht worden. «Wir bedauern den Fehler zutiefst.»
Inwieweit die Ente bei einer der wichtigsten Quellen für Informationen rund um die Börse am Ring zu Transaktionen und Spekulationen geführt hat, sei noch nicht bekannt. Normalerweise reagieren Algorithmen, die heute einen Grossteil des Handels ausmachen, innerhalb von Sekundenbruchteilen auf wichtige Meldungen.
Nach Angaben der Russland-Expertin Olga Lautman, die einen Screenshot der Meldung bei Twitter veröffentlichte, war die Schlagzeile rund 30 Minuten auf der Seite von Bloomberg zu sehen. «Es ist bizarr und ein ziemlich grosser Fehler, wenn man bedenkt, dass dies eine potenziell gross angelegte Invasion ist und alle nervös sind», sagte Lautman der «New York Post».
Der Sprecher des russischen Präsidenten, Dmitri Peskow, klagte am Samstag in Richtung Westen, dass solche Äusserungen sowie der Einsatz von Truppen an der russischen Grenze und Waffenlieferungen an die Ukraine zu Spannungen führten, «und jeder Funke inmitten von Spannungen ist gefährlich».
Falschmeldungen rund um Leben und Tod gehören in der Welt der immer schnelllebigeren News zum Geschäft. Erst Ende Dezember 2021 hat der Privatsender ITV in London den Tod von Papst Franziskus vermeldet. Die Moderatorin hat den Versprecher sofort bemerkt und sich entschuldigt. Der Fehler lag beim Teleprompter.
Beim «Blick» wurde 1963 das Ableben von Papst Johannes XXIII einen Tag zu früh vermeldet, weil die falsche von zwei vorbereiteten Druckplatten in die Rotationsmaschine eingesetzt wurde. Da die Falschmeldung am Pfingstsamstag publiziert wurde, konnte man sich erst drei Tage später entschuldigen, denn damals gab es noch kein Internet und auch noch keinen «SonntagsBlick».