Farner Consulting holt sich mit der Du Da Group einen IT-Entwickler an Bord. Im Gespräch mit dem Klein Report sagt Digital Marketing-Chef Daniel Jörg, wie sich Kommunikation und Technologie zu «Commtech» verbinden, ohne zum Stolperstein zu werden. Und was sich nach dem Shift vom Desktop aufs Mobile als nächster Schritt abzeichnet.
Die Du Da Group soll auch nach der Übernahme der Mehrheit durch Farner unter eigenem Namen firmieren, nur mit dem Anhängsel «by Farner» - wie kam es zu diesem Entscheid?
Daniel Jörg: «Du Da ist in ihrem Markt eine bekannte Marke. Diesen Wert wollen wir weiter nutzen und fahren deshalb diese Branding-Strategie.»
Wie gross ist die Du Da Group?
Daniel Jörg: «Das Team von Du Da besteht aus zwölf Personen.»
Wie ist es «klimatisch», wenn Tech-Profis mit Kommunikations-Leuten zusammenarbeiten?
Jörg: «Zwischen Farner und Du Da gibt es viele Schnittstellen und erfolgsversprechende Anknüpfungspunkte, doch es gibt auch kulturelle Unterschiede zwischen Tech- und Komm-Leuten. Wir wollen diesen Unterschieden Raum geben, so dass nachhaltig Neues entsteht.»
Es heisst, Farner habe «die Mehrheit» an Du Da übernommen. Wer hält welche Anteile?
Jörg: «Farner hält 51 Prozent - Du Da-CEO Marc Van Nuffel hält 49 Prozent»
Zu Ihrem «Commtech»-Angebot gehören zum Beispiel cloudbasierte Content-Infrastrukturen, Marketing-Automatisierung oder technische Suchmaschinenoptimierung - Dinge, von denen man auch schon gehört hat. Was hebt Ihr Angebot von der Konkurrenz ab?
Daniel Jörg: «Richtig, neu sind diese Angebote nicht. Das ist aber auch nicht die Herausforderung. Die Herausforderung, oder besser gesagt das Problem ist heute, dass Daten-, Technologie-, Management- und Agentursilos die Customer Experience zerstören. Meistens kommen Daten- und Technologie-Expertise nicht aus der gleichen Hand wie Marketing- und Kommunikationslösungen - in Unternehmen nicht und in Agenturen nicht. Schlimmer noch: Die in diesen Bereichen erbrachten Leistungen sind oft so schlecht aufeinander abgestimmt, dass Daten und Technologie nicht zum vielbesungenen Beschleuniger, sondern eher zum Stolperstein werden. Genau diese Stolpersteine wollen wir wegsprengen.»
Wo sehen Sie am meisten Potenzial in der Verknüpfung von Kommunikation und Technologie?
Jörg: «Es gibt zwei Haupttreiber, welche die Marketing- und Kommunikationsbranche in den nächsten Jahren nachhaltig prägen werden: Zum einen die Personalisierung. Die heute in Fülle vorhandenen Daten kombiniert mit Artificial Intelligence, Machine Learning und Automatisierung ermöglichen ein neues Level an Personalisierung in der Kommunikation.»
Woran denken Sie konkret?
Daniel Jörg: «Von Kampagnen, die den richtigen Personen im richtigen Moment ihrer Journey die richtige Botschaft ausspielen, über dynamisch personalisierte Webseiten und Applikationen bis zu Chatbots, die persönliche Erlebnisse schaffen: Es ist heute alles da, um sich endlich von der Giesskannen-Kommunikation zu verabschieden.»
...und der zweite Treiber?
Jörg: «Der zweite Haupttreiber sind neue Interfaces und Technologien wie zum Beispiel ‘Voice’. Das letzte Jahrzehnt war geprägt vom Shift der Webnutzung auf dem Desktop zur Nutzung auf dem Mobile. Aktuell finden mehrere solche Shifts statt, die schon bald eine wichtige Rolle in der Customer Journey einnehmen werden, so zum Beispiel der Shift vom Screen zu Voice. Seit dem Smartphone gab es keine andere Technologie mehr, die sich so schnell verbreitete wie die smarten Voice Assistants von Google (Google Assistant), Amazon (Alexa) oder Apple (Siri).»