Zum ersten Mal wurde eine PR-Agentur aus der Schweiz vom internationalen Branchendienst «The Holmes Report» als Beratungsunternehmen des Jahres in Deutschland, Österreich und der Schweiz ausgezeichnet. Farner Consulting - so heisst die diesjährige Gewinnerin des «Oscars» der PR-Branche. Geschäftsführer Christian König erklärte dem Klein Report am Dienstag, was die Ehrung für das Unternehmen bedeutet und wie Farner seine Position als Marktführer langfristig sichern will.
«Diese Auszeichnung bezieht sich nicht nur auf eine einzelne Kampagne, sondern auf die ganze Agentur, sozusagen als Gesamtkunstwerk», meinte Christian König zur Bedeutung des Preises. Und: «Durch die Anerkennung unserer Kunden und Branchenkollegen fühlen wir uns bestätigt in unserem konsequenten Streben nach Qualität, und damit im weitesten Sinne unserer Unternehmenspolitik.»
Den Ausschlag für Farner hätten die «langjährige führende Marktstellung, das breite Dienstleistungsangebot, Konstanz und Kontinuität, Erfolg im nationalen und internationalen Markt, das exzellente Kundenportfolio und die überdurchschnittliche Qualität der Mitarbeitenden» gegeben - so fasst König die Begründung des «Holmes Report» zusammen.
Gefragt nach den Gründen dafür, dass der Preis bisher noch nie an eine Schweizer Agentur ging, sagte Christian König: «Das ist zunächst einmal auch eine Frage der Grösse des Marktes.» Es sei klar, dass es mehr deutsche PR-Agenturen gebe als schweizerische, entsprechend stünden die Chancen. Zweitens spiele auch die Grösse einer Agentur eine Rolle. «Es liegt auf der Hand, dass eine Agentur wie Farner mehr Erfolgsausweise vorlegen kann als eine kleinere Agentur», so König. Ein Vorteil sei zudem Internationalität, doch: «Wir sehen die Auszeichnung ebenso als Anerkennung der Schweizer Agenturszene, die international in jeder Beziehung mithalten kann.»
Beim Stichwort Internationalität stellt sich die Frage, wie Farner sich gegen die grossen weltweiten Netzwerke wie zum Beispiel Grayling behaupten will. Christian König: «Die internationalen Netzwerke sind natürlich eine Herausforderung. Aber jedes Land hat auch starke nationale Agenturen.» Dass Farner sich hier behaupten könne, habe die Agentur gerade bewiesen, denn auch Grayling war unter den Finalisten des Auszeichnung. «Farner ist nun seit 60 Jahren im Markt. Wir haben uns immer um Innovation und Qualität bemüht, und das werden wir weiterhin so halten», sagte König selbstbewusst. Die Erfolgsmaxime lautet denn auch: «Nur wer täglich besser wird, kann gut sein.»
Die Auszeichnung als Beratungsunternehmen des Jahres kommt kurz vor einem Wechsel in der Führungsetage von Farner: Christian König wird dieses Jahr als CEO zurücktreten und ins Verwaltungspräsidium wechseln. Die operative Leitung übernimmt per Anfang Oktober Roman Geiser. Welchen Herausforderungen sieht sich der neue Geschäftsleiter gegenüber? «Er muss es besser machen als ich ... was mit Sicherheit auch der Fall sein wird», so König. Dies lehre allein schon die Geschichte der Agentur. «Und wer Roman auch nur ein bisschen kennt, wird meine Zuversicht teilen.»
Sachlich gehe es nun darum, erklärte König abschliessend, «die bewährten Erfolgspositionen der Agentur im digitalen Zeitalter zu definieren und entsprechend zu entwickeln. Diese Herausforderung trifft aber nicht nur Farner, sondern die ganze Kommunikationsbranche.» Und hier sei Roman Geiser mit seiner internationalen Erfahrung «besonders gut gerüstet», so der scheidende CEO über seinen designierten Nachfolger.