Das Business-Netzwork Xing hat mit Fake-Profilen zu kämpfen. Seit August 2014 sei ein Fake-Cluster aktiv, zitiert der «Spiegel» aus einem Vorstandspapier. Bei Xing geht man von knapp 20 000 gefälschten Profilen aus. Der Vorstand hat beschlossen, juristisch gegen Unbekannt vorzugehen.
Demnach vermutet man bei der Xing AG, die mehrheitlich zu Burda gehört, eine Cyberattacke. Doch vor allem das Muster der Profile habe die Experten des Portals stutzig gemacht: «Es handelt sich um deutsche Namen, sie enthalten echte Berufe und existierende Städtenamen - wobei vor allem kleinere Städte überrepräsentiert sind.» Am auffälligsten sei, dass die Profile einfach nur existieren, ohne aktiv zu sein.
Der «Spiegel» verweist auf eine interne Präsentation, in der es heisst, die Profile seien raffiniert erstellt worden. So seien stets verschiedene IP-Adressen verwendet worden, auch die benutzten E-Mail-Adressen sollen teilweise ungewöhnlich sein. Hinter der Fake-Attacke könnte ein Konkurrent stecken, der gezielt versucht, die Reputation von Xing zu schädigen.
Intern soll man auch andere Gründe nicht ausschliessen, etwa, dass jemand für eine wissenschaftliche Arbeit herausfinden möchte, wie lange es dauere, bis gefälschte Profile gelöscht würden. Man habe im Vorstand bereits im Februar beschlossen, alle juristischen Möglichkeiten auszuschöpfen, um dagegen vorzugehen. Denn die Energie, die hinter der Attacke stehe, lasse sich nur als kriminell bezeichnen.
Xing ist ein soziales Netzwerk für berufliche Kontakte - die Zahl der Mitglieder im deutschsprachigen Raum liegt bei über 8 Millionen.