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Dienstag
16.09.2003

In eigener Sache hatte der «SonntagsBlick» in seiner jüngsten Ausgabe gemeldet, dass er die Zusammenarbeit mit einem freien Mitarbeiter in den USA, Lorenz Wolffers, «umgehend aufgelöst» habe. Dieser habe in grober Weise gegen die journalistische Sorgfaltspflicht verstossen, sowie Verlag, Redaktion und Leserschaft vorsätzlich getäuscht, hiess es weiter. Am 7. September war im «SonntagsBlick» - zum zweiten Jahrestag der Terroranschläge in den USA - ein Essay mit dem Titel: «Der Autor David Margolick über das Lebensgefühl der Amerikaner heute: Alles ist anders, nichts hat sich verändert» erschienen. Der Haken an der Geschichte: Das Essay stammte nicht von Margolick, sondern von «Sobli»-Mitarbeiter Wolffers, der lediglich den Auftrag hatte, den Artikel bei Margolick zu beschaffen. In dieser Sache wurde jener jedoch gar nicht erst kontaktiert, so der «Sobli» weiter. Wolffers, der bis anhin einen guten Ruf genossen habe, habe seinen Fehler eingestanden und bedaure ihn.

Ein Einzelfall? «Interne Abklärungen, inwiefern auch weitere Artikel betroffen sind, wurden eingeleitet», so Sandro Brotz, stv. Chefredaktor des «SonntagsBlicks», auf Anfrage des Klein Reports am Dienstag. «Wir möchten erneut darauf hinweisen, dass der SonntagsBlick sofort auf die Angelegenheit reagiert hat. Der Mitarbeiter, der einen guten Ruf besass und zuvor für mehrere andere, grosse Schweizer Zeitungen tätig war, wurde zur Rede gestellt und fristlos aus seinem Arbeitsverhältnis entlassen. Die Leserschaft haben wir umgehend informiert. David Margolick hat unsere Entschuldigung akzeptiert», lautete die offizielle Stellungnahme von Brotz gegenüber dem Klein Report am Dienstag. Chefredaktor Martin Hofer ist erst am Mittwoch zu sprechen, wenn er aus seinen Ferien zurück ist.