Betrügerische Online-Shops sollen über die Smartphone-Bank N26 Geld gewaschen haben. Die «Süddeutsche Zeitung» (SZ) und NDR berichten von Hunderten Opfern, deren Identität für die Eröffnung von Konten missbraucht worden sei.
Die Hürden, um ein Konto bei N26 zu eröffnen, sind tiefer als bei einer gewöhnlichen Bank: So reicht beispielsweise ein Video-Chat, bei dem ein Ausweis in die Kamera gehalten wird, um Kunde zu werden.
Diesen Umstand machten sich mutmassliche Betrüger zunutze: Unter dem Deckmantel der «Marktforschung» haben sie hunderte Personen dazu bewogen, ein Konto bei N26 zu eröffnen. Ziel der Kontoeröffnung sei es, die Mitarbeiter der Online-Bank zu testen, machten die Betrüger glaubhaft.
Nach erfolgreicher Kontoeröffnung wurden die Personen angewiesen, ihre Kontodaten an die vermeintlichen «Marktforscher» weiterzugeben. «Die versprachen, das Konto zu schliessen», schreibt die «Süddeutsche».
Dadurch gelangten die mutmasslichen Kriminellen an Bankkonten, worüber sie die Zahlungen ihrer betrügerischen Online-Shops abwickeln konnten. Kunden bezahlten auf diese Konten im Voraus für Kaffeemaschinen, Fernseher oder Winterjacken, die gar nie geliefert wurden.
Laut SZ und NDR seien nachweislich mehrere Hundert gutgläubige Opfer auf die Masche reingefallen. Besonders bitter: Die Opfer könnten unter Umständen selber als «Gehilfen» der Täter zur Rechenschaft gezogen werden, sofern sie fahrlässig am Betrug mitgewirkt haben.