In Deutschland suchen auffallend viele Stellensuchende einen neuen Job im Pflegebereich. Der Verdacht liegt aber nahe, dass es sich um Fake-Anzeigen handelt, wie der Rundfunk Berlin-Brandenburg RBB am Wochenende berichtet hat.
In zahlreichen deutschen Lokalzeitungen würden demnach Stellengesuche von ungeimpften Pflegekräften erscheinen.
Allein der «Fränkische Tag» hat am Samstag mehr als 50 Anzeigen publiziert. Das «Bautzener Anzeigenblatt» soll am Samstag auf 100 Anzeigen gekommen sein.
Wegen der für Mitte März geplanten Impfpflicht für Gesundheitsberufe scheinen viele Betroffene ein neues Betätigungsfeld zu suchen. Aufgrund einer bemerkenswerten Häufung sehr ähnlicher Anzeigen legen mehrere Medien jedoch den Verdacht nahe, dass es sich «zumindest teilweise um Falsch-Anzeigen beziehungsweise abgesprochene Aktionen von Gegnern der Corona-Impfung handeln könnte».
RBB-Journalist Andreas Rausch beschrieb in seinem Bericht, wie er am Samstag versuchte, einige der Annoncen-Aufgeber zu erreichen. Drei Viertel der Anzeigen hätten Handynummern, einzelne seien mit Festnetznummern versehen, der Rest laufe unter Chiffre. Die Nummern seien aber zum Teil nicht einmal vergeben. Bei 18 Stichproben habe er niemanden erreichen können.
Der «Fränkische Tag» glaubt zu wissen, dass in einer Chatgruppe von Gegnern der Corona-Massnahmen ungeimpfte Pflegekräfte dazu aufgerufen wurden, die Zeitung mit Stellenanzeigen zu «fluten». Unwiderlegbare Beweise für einen Zusammenhang zu der Häufung ähnlich lautender Inserate gebe es aber nicht.