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Mittwoch
06.06.2001

Fahrende fordern vom US-Konzern IBM insgesamt 12 Milliarden Dollar wegen Mitschuld an Verbrechen gegen die Menschheit während des Nazi-Regimes. In der Zeit zwischen 1933 und 1945 seien mindestens 600 000 Sinti und Roma von den Nazis getötet worden. Diese hinterliessen ungefähr 1,2 Millionen Waisen. Daher fordert Henri-Philippe Sambuc, Anwalt der Organisationen der Fahrenden, von IBM eine Entschädigung von 10 000 Dollar pro Waise, dessen Eltern Opfer des Holocausts wurden, erklärte Sambuc am Mittwoch in Genf vor den Medien. IBM wird beschuldigt, sich von seinem damaligen europäischen Sitz in Genf aus aktiv am Holocaust beteiligt zu haben. Die Ingenieure des Konzerns hätten Lochkartenmaschinen verkauft und Programme entwickelt, die in den Konzentrationslagern benutzt wurden. IBM hat sich zu dem beabsichtigten Prozess noch nicht geäussert.