Ob eine Fotomontage die Ehre von Prinzessin Stéphanie von Monaco und Franco Knie verletzt hat, beschäftigte am Donnerstag das Zürcher Berzirksgericht. Auf der Anklagebank sassen drei «Facts»-Journalisten, darunter Chefredaktor Hannes Britschgi. Vom Richter befragt, zeigten sich die Verantwortlichen, erstaunt über den Wirbel. Eine halbnackte Frau mit Strapsen und ihr Liebespartner mit Sex-Spielzeug in Form eines Elefäntchens mit Rüssel zwischen den Beinen hätten im 21. Jahrhundert nichts Anstössiges. «Wenn das nicht mehr möglich ist, kann man Satire vergessen», sagte Britschgi. Der Verteidiger der Journalisten, Simon Canonica, meinte, dass die Angeklagten mit der «augenzwinkernden» Darstellung einer «amourösen Liaison» das Mittel der Satire nicht überstrapaziert hätten. Entscheidend sei, dass der Kerngehalt, nämlich die Liebesbeziehung, der Tatsache entspreche. Rechtsanwalt Jürgen Korth, der die nicht anwesenden Kläger vor Gericht vertrat, sagte, dass die Beziehung seiner Mandanten auf ein «abartiges sexuelles Verhältnis reduziert» werde. Die «plumpe, pornografisch-sexistische Darstellung» sei nicht lustig, sondern habe eine Liebesbeziehung in den Schmutz gezogen. Korth verlangte eine gegenüber der Klageschrift von ursprünglich 50 000 auf 20 000 Franken reduzierte Genugtuung, sowie die Verurteilung der Angeklagten wegen Ehrverletzung und Beschimpfung mit Bussen von bis zu 10 000 Franken.
Donnerstag
07.02.2002