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Donnerstag
11.08.2016

IT / Telekom / Druck

Facebook hat neue Werkzeuge angekündigt, mit denen Nutzer selbst festlegen können, welche Anzeigen sie sehen wollen und welche nicht, wie verschiedene Medien berichten. Das Unternehmen wird zukünftig gegen das nutzerseitige Unterdrücken von Werbeanzeigen vorgehen.

In einem Blogbeitrag des Facebook-Managers Andrew Bosworth ärgert sich dieser über schlechte Werbeanzeigen: «Werbeanzeigen, die Inhalte, die wir lesen möchten, verdecken, Werbeanzeigen, die die Ladezeiten verlängern, oder Werbeanzeigen, die uns Dinge verkaufen wollen, die uns nicht interessieren.» 

Zugleich präsentiert Bosworth das neue «Wundermittel» gegen diese schlechten Werbeanzeigen: Wer Werbeanzeigen zu bestimmten Interessen wie Reisen oder Katzen nicht mehr sehen möchte, kann diese Interessen in den Werbeanzeigeneinstellungen entfernen. «Ausserdem haben uns die Menschen mitgeteilt, dass sie sich eine Funktion wünschen, mit der sie festlegen können, keine Werbeanzeigen mehr von Unternehmen und Organisationen zu sehen, von denen sie auf deren Kundenliste hinzugefügt wurden», schreibt der Facebook-Manager. Wie genau diese Umgehung von Werbesperren funktioniert, teilt er jedoch nicht mit.

Weiter regt sich Bosworth über die Praxis auf, dass Betreiber von Werbeblockern Geld dafür kassieren, dass sie bisher blockierte Werbeanzeigen zulassen. «Diese Praxis sorgt bestenfalls für Verwirrung, senkt aber auch die Mittel, die zur Finanzierung des Journalismus und anderer kostenfreier Dienstleistungen, die wir im Internet nutzen, benötigt werden. Facebook gehört zu diesen kostenlosen Dienstleistungen», meint Bosworth.

Netzwerk.org kommentiert abschliessend: «Facebook demonstriert so wieder mal, wie man seine Marktmacht als zentrale Plattform rücksichtslos für den eigenen Profit nutzen kann. Erst vor wenigen Wochen hat das Unternehmen damit angefangen, Nutzern, die über einen mobilen Browser auf die Plattform zugreifen, den Zugang zu ihren persönlichen Nachrichten zu verweigern. Sie sollen so dazu gebracht werden, Facebooks Messenger-App zu installieren.»