Am Samstag wurde in Wien das neue Buch «Die schwule Seele» von Peter Fässlacher vorgestellt. Dieser ist ein populärer Kulturmoderator beim ORF. Sein Werk wollte er präsentieren als Ratgeber, in welchem ein Kenner der Szene Tipps für Homosexuelle gibt, «wie man auch als schwuler Mann sehr wohl ein selbstbewusstes Leben führen kann».
Deshalb stellte der ORF-Moderator sein Buch am Samstag auch auf seine Facebook-Seite. Hier hat er allerdings seine Rechnung ohne Mark Zuckerberg gemacht. Es dauerte keine 24 Stunden, bis dem Kulturexperten von Facebook die Nachricht zugestellt wurde, dass sein Eintrag nicht dem «Gemeinschaftsstandard» entspreche und sein Facebook-Zugang gesperrt wurde.
Der Moderator reagierte aber moderat auf die Kränkung. «In diesem Fall bin ich aber nicht auf die Verantwortlichen böse. Denn ich gehe davon aus, dass einfach das Wort ,schwul‘ per automatischem Algorithmus-Leser als Schimpfwort eingestuft wurde», meinte Fässlacher in einem Interview mit der «Krone». Ebenso wie Nazi-Parolen oder antisemitische Meldungen automatisch gesperrt werden, dürfte deshalb der Titel zum sofortigen Facebook-Ausschluss geführt haben.
Der Star-Interviewer hat sich vor acht Jahren in einem «Presse»-Artikel geoutet und fühlt sich seither «frei». Ein Gefühl, das er nun in seinem Buch mit der «Dynamik der schwulen Seele» beschreiben wollte. Das Gefühl der Minderwertigkeit und die Angst vor der Zurückweisung. Fässlacher zeigt dabei auf, welche Mechanismen es verhindern, ein angstfreies Leben zu führen.
Der Klein Report fügt diesen Tipps bei: vielleicht sein Konto bei Facebook löschen.