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Montag
17.02.2014

IT / Telekom / Druck

Das soziale Netzwerk Facebook bietet seinen Mitgliedern in den USA künftig bis zu 50 Optionen an, um ihr Geschlecht zu definieren. Transgender-Menschen sind erleichtert. Von der klassischen «Mann oder Frau»-Abfrage fühlten sie sich diskriminiert und intervenierten mehrfach bei der Social-Media-Plattform.

In ihrer Selbstdarstellung bei Facebook sollen Nutzer künftig mehr auswählen können als nur «männlich» und «weiblich». Für die Nutzer in den USA wurde die zusätzliche Kategorie «custom» eingeführt. Hinter dieser Option verbergen sich 50 Alternativen zur klassischen «Mann oder Frau»-Einstellung. Mit Bezeichnungen wie androgyn, intersexuell und transsexuell sollen die Nutzer ihr Geschlecht exakter bestimmen können.

Auch das Transgender Network Switzerland TGNS freut sich über diese Entwicklung: «Das ist ein wirklicher Fortschritt. Manche Menschen fühlen sich nicht nur als Mann oder Frau», erklärt Henry Hohmann, Präsident des TGNS. «Damit gehe Facebook deutlich weiter als unsere Behörden.» Der Facebook-Konzern hat die Geschlechts-Einstellungen zusammen mit einem Netzwerk von US-Transgender-Organisationen erstellt, um die Geschlechteridentität von Trans-Menschen zu bestimmen. Es geht also nicht um sexuelle Orientierung, sondern einzig um das Geschlecht.

Derzeit können nur die Nutzer in den USA ihre Angaben zum Geschlecht über «weiblich» und «männlich» hinaus ändern. Für die User in der Schweiz besteht die Möglichkeit, das Profil auf US-Englisch einzustellen, und dann können unter der Rubrik Geschlecht «custom» die 50 Optionen der Genderwahl ausgewählt werden.

Nach Angaben von AP verhandle Facebook derzeit mit Aktivisten überall auf der Welt darüber, in welcher Form die Auswahl der Geschlechter auch in andere Länder übertragen werden kann.