Das soziale Netzwerk Facebook erleidet einen erneuten Rückschlag vor Gericht. Dabei geht es um den Umgang mit Nutzerinformationen. Facebook hatte vor Gericht einen Vergleich eingereicht, um einen Rechtsstreit mit fünf Klägern beizulegen. Dieser erfüllte laut der Nachrichtenagentur Reuters die Erwartungen des zuständigen Gerichts nicht.
Unter anderem forderte Richter Richard Seeborg Facebook dazu auf, mehr Informationen zu liefern, weshalb die Vereinbarung keine Geldzahlungen an Mitglieder vorsieht. Der Vergleich könnte angepasst werden - so der Vorschlag von Seeborg. Im Streit geht es um die sogenannten «Sponsored Stories», die den Namen eines Facebook-Freundes in Verbindung mit einem Werbekunden verknüpfen.
Der US-Konzern gehe weiterhin davon aus, dass der Vergleich fair, nachvollziehbar und angemessen sei, sagte ein Facebook-Sprecher. Man werde die Fragen beantworten.
Die US-Nutzer werfen Facebook vor, durch die Veröffentlichung von «Gefällt mir»-Informationen der Nutzer in Zusammenhang mit bestimmten Firmen gegen kalifornisches Gesetz zu verstossen. Dies, weil die Nutzer nicht bezahlt würden und keine Möglichkeit hätten, diese Form der Werbung mit ihren Angaben abzuwehren. Zudem könne ihnen durch die Verwendung ihrer Namen, Vorlieben sowie Fotos wirtschaftlicher Schaden entstehen - so argumentieren die Kläger.
Der Vergleich beinhaltet, dass Facebook-Mitglieder in Zukunft kontrollieren können, welche Inhalte für «Sponsored Stories» verwendet werden dürfen. Diese Werbeform gilt als besonders wertvoll, da sie die Nutzerinnen und Nutzer direkt anspricht - und die Anzeigenkunden entsprechend gut dafür zahlen. Facebook würde ebenfalls mehr als 20 Millionen Dollar zahlen, um zum Beispiel besser über die Datensicherheit im Internet zu informieren.