Facebook hat Beiträge des Radiomoderators Jürgen Domian gelöscht, darunter Texte über den Auftritt eines konservativen Katholiken bei «Günther Jauch», den neuen Papst und die Homo-Ehe. Auf einen empörten Beitrag des Moderators vom Montagabend hat der Konzern nun mit einer Entschuldigung reagiert.
Es sei bedauernswert, schreibt Facebook-Sprecherin Tina Kulow am Dienstag auf der Plattform, dass gelegentlich Fehler gemacht würden bei der Bearbeitung von Reports. «In dem Bemühen, die vielen Reports von Nutzern, die wir jeden Tag erhalten, schnell und effizient zu bearbeiten, schaut sich unser User-Operations-Team Hunderte von Tausenden von Reports zu Inhalten jede Woche an.» Dabei sei das System darauf ausgerichtet, «Menschen vor Missbrauch, Hass-Rede und Mobbing zu schützen».
Domian vermutet denn auch, dass die Texte aufgrund von Beschwerden gelöscht worden sind, wie er in seinem Post meint: «Offensichtlich haben fanatische Kirchenanhänger bei Facebook so viel Wind gemacht, dass man dort eingeknickt ist. Das finde ich ausgesprochen erschreckend.»
Ohne auf den konkreten Vorwurf einzugehen, bestreitet Facebook, Diskussionen zu unterbinden: Zwar könnten einige Kommentare und Inhalte für jemanden störend sein, doch das allein sei «kein Grund, um die Diskussion zu entfernen». «Wir glauben fest daran», so Kulow, «dass Facebook-Nutzer die Möglichkeit haben, ihre Meinung zu äussern, und dass wir in der Regel diese Inhalte, Gruppen oder Seiten, die sich gegen Länder, Religionen, politische Organisationen oder Ideen richten, nicht entfernen.»



