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Montag
10.07.2023

Marketing / PR

Ein solches Portrait von der Führung eines börsenkotierten Unternehmens könnte höchstens KI generieren…     (Bild: Emma)

Ein solches Portrait von der Führung eines börsenkotierten Unternehmens könnte höchstens KI generieren… (Bild: Emma)

Eine Auswertung des Prüfungs- und Beratungsunternehmens Ernst & Young (EY) hat ergeben, dass Vorstände von Dax-Unternehmen noch nie so weiblich waren wie jetzt.

Wie EY mitteilt, stieg die Zahl der Managerinnen von börsennotierten Unternehmen in Deutschland im ersten Halbjahr 2023 auf 120. Damit wurde der höchste Stand seit Beginn der Auswertung vor zehn Jahren gemessen.

Zu ähnlichen Ergebnissen ist auch eine Erhebung der Organisation «Frauen in die Aufsichtsräte» (Fidar) gekommen, wie die «Berliner Zeitung» vom Sonntag schreibt.

Dennoch seien weibliche Führungskräfte «weiter in der Minderheit», heisst es.

Bundesfrauenministerin Lisa Paus sieht demnach Handlungsbedarf. «Die gesetzlichen Vorgaben haben Erfolg, die festen Quoten für Aufsichtsräte und Vorstände wirken», sagte die Grünen-Politikerin.

Für Aufsichtsräte schreibt ein bereits seit 2015 geltendes Gesetz eine Frauenquote von 30 Prozent für die rund 100 grössten börsennotierten und mitbestimmungspflichtigen Unternehmen vor.

Börsennotierte und paritätisch mitbestimmte Unternehmen mit mehr als 2’000 Beschäftigten und mehr als drei Vorstandsmitgliedern müssen bei Neubesetzungen in dem Gremium inzwischen darauf achten, dass mindestens eine Frau in der Führungsetage sitzt.

Um gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Führungspositionen durchzusetzen, müsse man aber das gesamte Management in den Blick nehmen, präzisiert heute die Bundesfrauenministerin.

Der EY-Studie zufolge stieg der Frauenanteil in den Vorstandsetagen der 160 Firmen der Dax-Familie im ersten Halbjahr auf 17,0 Prozent (Juli 2022: 13,6 Prozent). Vor zehn Jahren waren es noch 4,7 Prozent.

Die EY-Expertin Ev Bangemann meint dazu: «Zwar sehen wir, dass es immer mehr Top-Managerinnen in die Vorstände von Deutschlands Top-Unternehmen schaffen. Aber immer noch steht in Vorstandsgremien eine Frau fünf Männern gegenüber.»

Zudem haben weiterhin rund 42 Prozent der 160 Konzerne kein einziges weibliches Führungsmitglied. Vor allem die kleineren Unternehmen im Dax würden der Entwicklung noch hinterherhinken.