Der Klein Report hat schon über das «Mansplaining» von Richard David Precht gegen die kluge, ruhige und intellektuell überlegene Melanie Amann bei «Markus Lanz» berichtet.
Der Trend, dass Expertinnen den Männern Medien, Krieg und Demokratie erklären müssen, damit diese endlich up to date sind und im Jahr 2022 ankommen, hält an. Im deutschen Fernsehen halten Militärexpertinnen Einzug.
«Ganz Deutschland bekommt das Wesen des Krieges derzeit statt von knorrigen Generälen a.D. von Frauen erklärt. Eine ganze Reihe hoch qualifizierter Politologinnen mit Schwerpunkt Sicherheit und Militär sind seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine gefragte Gäste in den Politik-Talkshows. Sachlich, unaufgeregt und ohne Geschwurbel reden sie über Kriegstaktiken, Atomsprengköpfe und Marschflugkörper», meint auch die «SonntagsZeitung» am 2. Oktober 2022 bewundernd.
Dies als Reaktion zu «nd-aktuell», die Claudia Major vorwarf, «gestählt am Schreibtisch» die Aufrüstung zu forcieren, obwohl sie doch keine Ahnung habe. Florence Gaub, Vizedirektorin des European Institute of Security Studies in Paris, prägte letzte Woche den klugen Kriegsstrategie-Satz: «Nicht die Bombe ist die Waffe, sondern die Angst vor der Bombe ist die Waffe.»
Der Klein Report, der sich schon seit Jahrzehnten auf Expertinnen stützt, ist erfreut, dass nun auch in den klassisch männerdominierten Redaktionen Frauen zu Krieg zu Wort kommen, und dies nicht – wie üblich – als Opfer oder Friedensbewegte, sondern als hochkompetente Sicherheitsstrateginnen.
