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Freitag
07.02.2014

IT / Telekom / Druck

NBC-Reporter Richard Engel in Sotschi

NBC-Reporter Richard Engel in Sotschi

Kriminelle versuchen offenbar, das Interesse an den Olympischen Winterspielen auszunutzen, um am Ort selbst und im Internet neue Opfer zu finden. Ein US-Reporter machte in Sotschi einen Selbstversuch: Es dauerte nur 24 Stunden, bis Handy und Rechner gekapert wurden, wie US-Medien am Donnerstag berichten.

Plastischer kann man das Problem nicht darstellen: Gemeinsam mit einem Experten für Computersicherheit reiste NBC-Reporter Richard Engel nach Sotschi, im Gepäck ein nagelneues Windows-Notebook, ein neues Macbook und ein neues Android-Handy. Alle drei Geräte waren vor der Abreise mit fingierten Daten und Identitäten bestückt worden.

Der Lohn der Mühe: Binnen 24 Stunden, nachdem die Geräte in Russland in Betrieb genommen wurden, hatte sich auf allen dreien Schadsoftware eingenistet, die Daten abschöpfte und die Kontrolle übernahm. Die Erfahrungen des US-Reporters decken sich mit der Warnung eines Sicherheitsunternehmens, das die Internetkriminalität zur «Hauptsorge bei der Winterolympiade» erklärt hat.

Bei den Olympischen Spielen sei viel Geld im Spiel, weshalb sie ein Ziel für betrügerische Aktivitäten seien. Sowohl Zuschauer als auch Journalisten, Athleten und Geschäftsleute, die nach Sotschi reisen, müssten sich vor Cyberkriminellen hüten.

Ein Experte rät den Besuchern und Teilnehmern der Spiele, keine persönlichen oder geschäftlichen Daten über dieses Netz zu verschicken. Online-Banking sei dort ohnehin tabu. Das Risiko, dass Internetkriminelle das Netzwerk angreifen oder Dritte die Netzwerkverbindungen abfangen, sei zu hoch. Vor Ort solle man zudem besonders auf seine Kreditkarte achten. Mit mobilen Skimming-Apparaturen könnten Cyberkriminelle beispielsweise beim Einkauf von Erfrischungen oder Souvenirs die Daten solcher Karten abgreifen.