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Samstag
20.06.2015

Kino

Giacun Caduff (vorne rechts) beim HB-Dreh

Giacun Caduff (vorne rechts) beim HB-Dreh

Dem Schweizer Nachwuchsproduzenten Giacun Caduff und dem Jungregisseur Timo von Gunten gelang am Mittwochmittag das Kunststück, einen TGV-Schnellzug für mehrere Stunden auf einem Gleis im HB Zürich zu parkieren, um ihren romantischen Kurzfilm «La femme et le TGV» zu drehen.

Caduff sagte dem Klein Report vor Ort: «An der Filmpreisverleihung in Solothurn haben wir Alt-Bundesrat Moritz Leuenberger getroffen und er fand sogleich Gefallen an unserem Filmprojekt. Mit seiner Unterstützung durften wir beim SBB-Chef Andreas Meier vorstellig werden, so dass die Kugel ins Rollen kam.»

Der Kurzfilm «La femme et le TGV» basiert auf einer «Blick am Abend»-Kurzmeldung aus der Seite-3-Rubrik «Neues aus Absurdistan», wonach ein TGV-Lokomotivführer (Gilles Tschudi) per hinausgeworfener Flaschenpost in eine romantische Brieffreundschaft mit einer Anwohnerin (Jane Birkin) verwickelt wird.

Diese heisst im wahren Leben Sonja Schmid und wurde durch das Winken an vorbeifahrenden TGV-Zügen in den Medien bekannt, als die Direktverbindung zwischen Bern und Paris im Dezember 2013 gestrichen wurde. Diese einzigartige Begebenheit inspirierte Timo von Gunten, ein Drehbuch zu schreiben, dessen Inhalt grossen Zuspruch und Begeisterung beim Bundesamt für Kultur und weiteren Förderstellen in Zürich, Basel, Solothurn und auch dem RTS auslöste.

Die positiv-«härzige» Story hat bestimmt massgeblich zum SBB- und TGV-Support beigetragen. Die Filmemacher betonen jedoch, dass es sich nicht um ein simples PR-Movie oder einen Werbeclip handelt, sondern um einen Feelgood-Kurzfilm für ein grosses Festivalpublikum.