Franziska van Almsick hat gut lachen. Die ARD holt Deutschlands populärste Startblock-Diva aus der Leere nach der Karriere auf den Bildschirm. «Es gibt Tage, da sterbe ich vor Langeweile», gestand sie kürzlich einer Boulevardzeitung. Jetzt aber wird sie wieder Aushängeschild wie in guten Tagen beim Deutschen Schwimmverband, und nun eben für das Erste, wie «Die Welt» schreibt.
«Fernsehsender schmücken ihre Sportübertragungen gern mit Experten», sagte ARD-Sportkoordinator Hagen Bossdorf gestern bei der Vorstellung der neuen Mitarbeiterin in Berlin. Und darauf, «Goldfisch» Franzi geangelt zu haben, ist man bei der ARD besonders stolz. Schliesslich, so Bossdorf, habe sie mehr Medaillen gesammelt als die anderen acht Ex-Sportler in Diensten des Ersten zusammen.
Witt, Wasmaier, Netzer und Co. müssen sich also warm anziehen, um gegen die Glamourlady mit der «Berliner Schnauze» zu bestehen. Dieses lockere Mundwerk ist neben ihrer Ausstrahlung für ARD-Programmdirektor Günter Struve Franziska van Almsicks grösstes Kapital. Und das Wissen um die gechlorte Wasserwelt, versteht sich, die sie erstmals zur Schwimm-WM in Montreal (17.31. Juli) vom Beckenrand aus an der Seite von Moderator Wilfried Mohren kommentieren soll.
Schwimmen habe es im Fernsehen nicht leicht, auch Franzi werde daraus nicht mehr als eine «mittelgrosse Sportart» machen können, dämpfte Struve überzogene Erwartungen für das zunächst vierjährige Engagement, das in jedem Fall ein Ticket zu den Olympischen Spielen in Peking 2008 einschliesst. «So früh hatte ich das noch nie», freute sich die neue Fernsehfrau, die «eigentlich nie Journalistin werden wollte.»
Erst die Arbeit an ihrer Autobiografie habe die Lust am Schreiben geweckt. Offenbar so sehr, dass die 27-jährige Berlinerin nun neben dem ARD-Einsatz, dem Aufbau einer eigenen Schwimmschule sowie dem Designen von Schwimmkleidung und -accessoires noch Kapazitäten dafür freihalten will. Demnächst, so liess van Almsick, ohne Details zu nennen, durchblicken, werde man kolumnenhafte Artikel von ihr «in einer grossen deutschen Zeitung» lesen können.
Donnerstag
26.05.2005