Content:

Freitag
12.05.2023

Medien / Publizistik

Werner De Schepper will seiner Wahlheimat etwas zurückgeben...           (Bild: LinkedIn)

Werner De Schepper will seiner Wahlheimat etwas zurückgeben... (Bild: LinkedIn)

Der frühere Chefredaktor des «Blicks» und bis vo Kurzem Co-Chefredaktor von «Interview by Ringier» will in die Politik: Werner De Schepper kandidiert für den Gemeinderat Schinznach im Aargau. Dies berichtete die «Aargauer Zeitung».

Die Fusions-Gemeinde Schinznach-Dorf und Oberflachs zählt 2’450 Seelen. Für den dreiköpfigen Gemeinderat bewerben sich insgesamt vier Kandidaten: Simon Baldinger (SVP), Roger Wüst (FDP), Oliver Ecknauer (parteilos) und Werner De Schepper.

Dieser tritt als Kandidat für die IG Oberflachs an. Auf die Frage nach seiner Motivation für das politische Amt antwortet De Schepper: «Menschen aus Oberflachs haben mich gefragt, ob ich es mir vorstellen könne, für die Ortsteilvereinigung IG Oberflachs für eine der beiden Vakanzen im Gemeinderat von Schinznach zu kandidieren.» Das habe ihn überrascht und zugleich gefreut. Als Zuzüger seien er und seine Partnerin in Oberflachs von Anfang herzlich aufgenommen und integriert worden.

Anfang März diesen Jahres hat das Medienhaus Ringier Axel Springer Schweiz Werner De Schepper von seinen Aufgaben entbunden. Zuletzt war er Co-Chefredaktor der Zeitschrift «Interview by Ringier». Nur vier Wochen später wurde bekannt, dass sich die Nationalrätin Irène Kälin (Grüne) von Werner De Schepper getrennt hat und weggezogen ist. Das Sorgerecht und die Obhut ihres 4-jährigen Sohnes teilen sie sich.

Werner De Schepper fühlte sich im Dorf aber weiterhin gut aufgehoben, als ihn seine Partnerin verliess und er seinen Job bei Ringier verlor. Nun möchte De Schepper «den Menschen gerne etwas zurückgeben».

Er sehe unter anderem «grosses Potenzial bei der Vermarktung der Gemeinde Schinznach», lässt sich Werner De Schepper in einem Bericht zitieren. «Es ist wichtig, dass die kleineren Ortsteile wie Oberflachs nicht von den grösseren überfahren werden», sagt er.

Eine Prognose, wie lange er im Amt bleiben würde, will der 57-Jährige aufgrund seines Alters nicht machen. Zur Aussicht auf ein reines Männergremium fügt er an: «Falls eine Frau als Kandidatin aufgetaucht wäre, hätte ich mich zurückgezogen.»

Ein Wunschressort für den Gemeinderat hat De Schepper nicht, sagt aber: «Journalisten sind Generalisten und gewohnt, sich innert kurzer Zeit auch mit überraschenden Themen auseinanderzusetzen.»

Zu seiner Verbundenheit mit der Gemeinde meint der Kandidat für den Gemeinderat, er habe in den turnenden Vereinen Oberflachs viele Leute kennengelernt und sich mit dem gemeinsamen Kind von ihm und Irène Kälin «während dreier Jahre im Muki-Turnen engagiert».

Als Vater, der aus einer früheren Beziehung einen 23-jährigen Sohn und eine 26-jährige Tochter hat, packt er im Dorf gerne mit an, wo etwas läuft, zum Beispiel am «Räbfescht» im Service.

Für Werner De Schepper ist es nicht das erste Mal, dass er mit einem politischen Amt liebäugelt. Im April 2012 wurde bekannt, dass er Ambitionen hatte, für die FDP als neuer Stadtpräsident von Olten zu kandidieren. Allerdings hielt sein Privatleben die Medien auf Trab. De Schepper entschied sich deshalb, auf eine Kandidatur zu verzichten.