Der ehemalige Chef des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) Udo Reiter ist tot. Er wurde am Freitagvormittag bei sich zu Hause aufgefunden. Laut der Polizei handelt es sich beim Tod des 70-Jährigen um einen Suizid.
Reiter war von 1991 bis 2011 der erste Intendant des MDR. Er führte Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in der Dreiländeranstalt zusammen. 2011 zog er sich aus gesundheitlichen Gründen von der Senderspitze zurück.
Zuletzt war er sehr umstritten. In seine Amtszeit fielen unter anderem die Aufdeckung des Zwischenfinanzierungssystems von Unterhaltungschef Udo Foht und der Bestechungsskandal um Sportchef Wilfried Mohren. Mohren bezog für die Moderation von firmeninternen Veranstaltungen 100 000 Euro und berichtete dafür ausführlich über ein Hallenfussballturnier.
Seit einem Autounfall 1966 sass Reiter im Rollstuhl. Trotz Rollstuhl habe er aber ein schönes und selbstbestimmtes Leben geführt, schrieb Reiter im Januar. «Ich möchte aber nicht als Pflegefall enden, der von anderen gewaschen, frisiert und abgeputzt wird», schrieb er weiter. Reiter engagierte sich öffentlich für das Recht auf Sterbehilfe.