Patricia Riekel, die langjährige Chefredaktorin der «Bunten», hat ihren Posten vor Jahren nicht freiwillig aufgegeben.
«Ehrlich gesagt hätte ich die ‘Bunte’ bis zum Ende meiner Tage weitermachen können», sagte Riekel gegenüber der «Zeit». Leute, die Posten hätten wie den ihren, klebten aber an ihrem Stuhl, und deswegen müsse man sie «gefühlvoll raustragen».
Und im Rückblick sei das auch richtig gewesen, so Patricia Riekel weiter. Es sei wichtig gewesen, dass nach 20 Jahren jemand Neues und Jüngeres gekommen sei.
Die heute 70-Jährige war bis 2016 Chefredaktorin der «Bunten». Am nächsten Wochenende will sie für die FDP in den Münchner Stadtrat gewählt werden.
Gegenüber der «Zeit» schilderte Riekel auch ein persönliches «MeToo»-Erlebnis: Sie arbeitete als junge Redaktorin bei der Illustrierten «Quick». Ein leitender Redaktor bat sie in sein Büro. «Ich dachte, es gehe um einen Artikel, den ich geschrieben hatte. Ich ging hinein in sein Zimmer, und da stand er hinter der Tür, entblösste sich vor mir und fragte: ‘Wie findest du das?’»
Sie sei damals stotternd rausgerannt. «Heute, mit meinem Wissen, mit meiner Erfahrung, würde ich auf seine Frage antworten: ‘Was meinen Sie? Ich sehe gar nichts.’»