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Samstag
28.01.2023

Marketing / PR

Elektrizitätswerk der Stadt Zürich investiert ganz generell viel Geld in Kommunikationsmittel: Plakatkampagne «Das Klima dankt» im vergangenen Sommer - zwei von 60 Variationen...   (Bild: Ruf, Lanz)

Elektrizitätswerk der Stadt Zürich investiert ganz generell viel Geld in Kommunikationsmittel: Plakatkampagne «Das Klima dankt» im vergangenen Sommer - zwei von 60 Variationen... (Bild: Ruf, Lanz)

740'000 Franken für die ZSC Lions, 624'000 Franken für den Zürcher Zoo, 162'000 Franken fürs Limmat-Schwimmen: Das Sponsoring des Elektrizitätswerks der Stadt Zürich (EWZ) sorgte im Zürcher Stadtparlament für einige Diskussionen.

«Wenn sich das EWZ tatsächlich auf die Grundversorgung der Monopolkunden beschränken würde, wie es die AL und jetzt zu unserer Überraschung auch die Grünen finden, dann braucht es tatsächlich kein solches Sponsoring und auch kein Marketing», sagte der grünliberale Beat Oberholzer in einer nach O-Ton der Audioprotokolle etwas hitzigen Diskussion im Zürcher Gemeinderat am Mittwoch.

Oberholzer erinnerte daran, dass rund die Hälfte der EWZ-Aktivitäten auf dem freien Markt stattfinden würde. Und den wolle man schliesslich nicht den Mitbewerbern überlassen. Daher brauche es auch Werbepräsenz.

«Es geht nicht darum, dass das EWZ keine Werbung machen soll», entgegnete Dominik Waser von den Grünen, die zusammen mit der Alternativen Liste (AL) die Kritik an den Sponsoring-Aktivitäten des EWZ aufgefahren hatten. 

Es sei klar, dass für gewissen Leistungen Werbung gemacht werden müsse, so der Gemeinderat weiter. «Wir wohnen nicht hinter dem Mond, aber es gehe um die spezifische Art, wie man Werbung macht und Geld verteilt.»

Falsch investiert seien zum Beispiel jene 740'000 Franken, die das EWZ den ZSC Lions zahle, «wo dann ein paar Leute – und es ist nicht genau klar wer – ein paar Matches anschauen gehen und vielleicht mal in eine Lodge eingeladen werden», wie Dominik Waser von den Grünen weiter sagte.

Schliesslich trat noch Stadtrat Michael Baumer ans Rednerpult: «Wir sind darauf angewiesen, dass das EWZ ein gewisses Standing hat und dass nicht zuletzt im Zeitalter des Fachkräftemangels ein Unternehmen anerkannt ist und seine Ziele Ökologie und Nachhaltigkeit nach aussen tragen kann.»

Bei den Sponsoring- und Marketing-Tätigkeiten kommen laut Baumer «keine Gelder von den gebundenen Kunden und Kundinnen», sondern aus den Marktaktivitäten des EWZ. Die langjährigen Sponsoring-Partnerschaften seien wichtig, um in einem schnelllebigen Markt für Kundenbindung zu sorgen.

In der Abstimmung wurden schliesslich alle fünf Sponsoring-Posten mit jeweils deutlicher Mehrheit angenommen. Damit ist das EWZ-Sponsoring bis 2026 in trockenen Tüchern.