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Donnerstag
31.01.2013

In Zukunft wird nichts mehr so sein, wie es bisher war. Das Internet zerstört definitiv das klassische Mediengeschäft. Eine Überlebenschance hat nur, wer sich spezialisiert. In einer aufsehenerregenden Studie wird Emily Bell die massiven Veränderungen in  der Medienbranche aufzeigen und zwar in Wien am European Newspaper Congress am 5. Bis 7. Mai 2013.

Die ehemalige Chefin für digitale Inhalte beim «Guardian» wird in einem Referat zeigen, wohin uns der Weg führt. Bell leitet heute das Tow Center für digitalen Journalismus an der renommierten Columbia Graduate School of Journalism.

Die Analyse ist klar und der Schluss daraus ist plausibel: Journalismus und damit die klassische Nachrichtenindustrie waren in der Vergangenheit nur durch Werbeeinnahmen so erfolgreich. Die Werbung brauchte zwangsläufig die Nachrichtenindustrie zur Verbreitung ihrer eigenen Botschaften und sponserte damit massiv die Nachrichtenindustrie. Das Internet beende nun diese Zwangsehe, denn die Werbung findet im Internet billigere und effektivere Wege zu ihren Empfängern - ohne die Querfinanzierung von Journalismus, so Emily Bell.

Im besten Fall führe diese Entwicklung unweigerlich zu einer vollkommen anderen Form von Medienindustrie, als wir sie heute kennen. «Im schlechtesten Fall werden wir ein Massensterben der klassischen Medien erleben. Vermutlich werden wir beides sehen. Und bevor es im Journalismus besser wird, wird es noch schlechter, mitunter noch deutlich schlechter», vermutet die renommierte Journalistin.

Soweit der erste Teil einer aufsehenerregenden Studie zur amerikanischen Medienindustrie, den die amerikanischen Medienwissenschaftler Clay Shirky, Emily Bell und C.W. Anderson kürzlich für die Columbia Journalism School erstellt haben und deren Ergebnisse auch für Europa bedeutend sind.

Im zweiten Teil erklären die Autoren, was aus heutiger Sicht Zukunft haben wird und wie Journalismus und Medien in der Spezialisierung einen Ausweg finden können. Emily Bell wird in Wien unter anderem auf künftige Erfolgsmodelle eingehen - mit der Einschränkung, dass niemand genau weiss, was tatsächlich passieren wird.