Die europäische Polizei und Strafverfolgungsbehörden sind nach Ansicht der Polizeibehörde Europol nicht gegen die rasch steigende «Computer-Kriminalität» gewappnet. Die Polizei müsse sich auf den «E-Crime» länderübergreifend einstellen, bevor es zu spät sei, mahnte der Leiter von Europol, Jürgen Storbeck, am Dienstag am Europäischen Polizeikongress in Bonn. «Den virtuellen Tatort findet man nicht in der herkömmlichen Strafprozessordnung», sagte Storbeck. Es müsse schnell und präventiv reagiert werden, sonst bestehe die Gefahr, hinter die Entwicklungen der Computer-Technologie zurückzufallen und von ihnen überrollt zu werden. Polizisten, Richter und Staatsanwälte müssten neu ausgebildet werden und es seien neue Instrumente notwendig. Es gebe bereits ernst zu nehmende Probleme bei der Bekämpfung der neuen Kriminalität. National werde zwar einiges auf den Weg gebracht, doch sei dies nur «Stückwerk» und geschehe auch viel zu langsam. Es drohe eine «strafrechtlose Zeit». An dem Kongress nahmen 300 Beamte aus 16 Ländern teil.
Dienstag
22.05.2001