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Dienstag
04.10.2016

IT / Telekom / Druck

«Digitalisierung» und «Durchdringung»

«Digitalisierung» und «Durchdringung»

Durchzogene Bilanz für die staatlichen Informatikdienste: Im E-Government-Statusbericht, den die Europäische Kommission am Montag veröffentlicht hat, schneidet die Schweiz zwar besser ab als in den vergangenen Jahren, liegt teilweise aber immer noch hinter dem Länderdurchschnitt zurück.

Gute Noten gibt der Bericht der Schweiz bei der Nutzerorientierung und bei den grenzüberschreitenden Prozessen, die per Internet erledigt werden können. Bei den Ereignissen «Firmengründung» und «reguläre Geschäftsprozesse» sind im Zweijahresvergleich «die wesentlichsten Fortschritte zu verzeichnen».

Nachholbedarf sieht der Bericht in puncto Online-Transparenz: Die Online-Prozesse seien noch zu wenig nachvollziehbar und die Verwendung persönlicher Daten durch die Verwaltung könne noch transparenter gestaltet werden, so die Stossrichtung. 

Auch bei den «Basismodulen» gibts noch Luft nach oben. Bei den elektronischen Identitäten, sicheren Dokumentenablagen oder Einmal-Anmeldungen hätte es zwar Fortschritte gegeben. Im Ländervergleich liegt die Schweiz beim Ausbau der Basismodule aber noch hinter dem europäischen Durchschnitt zurück.

«Der Ausbau der Basismodule ist denn auch ein Fokus der E-Government-Strategie Schweiz von Bund, Kantonen und Gemeinden», kommentierte das Informatiksteuerungsorgan des Bundes am Montag den Bericht. Als konkrete Projekte, die im Zusammenspiel der drei Staatsebenen bereits auf dem Weg sind, nennt die Behörde die «Etablierung einer national und international anerkannten elektronischen Identität» und den «Aufbau eines Identitätsverbundes für ein einheitliches Anmeldeverfahren».

Seit 2001 bewertet die EU die Entwicklung des E-Government-Angebots. Untersucht werden eine Handvoll Ereignisse aus dem Lebensalltag der Menschen und der Wirtschaft. Der aktuelle E-Government-Bericht 2016 umfasst die 28 EU-Länder sowie Island, Norwegen, Montenegro, Serbien, die Schweiz und die Türkei.