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Dienstag
01.10.2002

Die allzu alltägliche Geschichte aus der Welt von Werbung und Medien über Druckfehler, Peinlichkeiten und Dementi hat der deutsche Journalist Andreas Klein (nicht verwandt mit Klein Report) von der «KölnMedia Medienproduktion» erlebt: Kürzlich hat seine Redaktion ein Weltplakat eines Möbelhauses abgelichtet, das mit dem Slogan wirbt: «Eine Tassee Kaffee für 50 Euro». Ja richtig gelesen: 50 Euro statt Cents. Selbstverständlich wollte das Möbelhaus die Veröffentlichung des Fotos verhindern. «Nachdem wir das Foto im Kasten hatten, wurde uns durch den stellvertretenden Filialleiter mitgeteilt, dass man sich über eine eventuelle Veröffentlichung nicht sehr freuen würde. Nach einigen Minuten guten Zuredens kam Geld ins Spiel (uns wurde ein Warengutschein im Gegenwert des doppelten Fotohonorars offeriert)», erzählte Klein dem deutschen Journalistenportal. Doch weder Geld noch Gutschein zeigten Wirkung: Das Foto ging an die «Bild»-Redaktion und prompt drohte der stellvertretende Filialleiter mit juristischen Schritten gegen den Fotografen sowie mit Werbeboykott der entsprechenden Publikation, sollte das Foto veröffentlicht werden.

Bleibt anzumerken: Selbstverständlich wurde nach Bekanntwerden der Geschichte der übereifrige Pressebearbeiter zurückgepfiffen. Und ebenso selbstverständlich hat die Marketingabteilung dementiert, je mit einem Werbeboykott gegenüber der Presse gedroht zu haben. Peter Hudasch, Teamleiter der Porta-Werbung in der Zentrale des Möbelhauses: «Wir bedauern natürlich den ganzen Vorfall, denn schliesslich verstehen wir uns als Partner der Presse». Eine ganz alltägliche Geschichte eben. Das Foto ist übrigens veröffentlicht worden - siehe unter: http://www.euro-teuro.org.