Anfang Juli waren die Erwartungen riesig. Kurz nach der Einführung der Twitter-Konkurrenz Threads konnte der Mutterkonzern Meta bereits über 100 Millionen User vermelden. Dieser Erfolg wurde gestützt, weil Threads an den Fotodienst Instagram gekoppelt ist. Instagram-Nutzer können für Threads einfach ihr Profil übernehmen.
Das haben viele wohl aus Neugier getan, sind aber nicht dabeigeblieben.
«Wenn sich mehr als 100 Millionen Menschen anmelden, wäre es natürlich grossartig, wenn alle oder auch nur die Hälfte von ihnen dabeibleiben würden. So weit sind wir aber noch nicht», sagte Mark Zuckerberg nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters auf einer internen Firmenveranstaltung. Dennoch sei die Nutzerbindung bei der App besser als erwartet, wenn auch «nicht perfekt».
Laut Reuters betrachtet Zuckerberg den Nutzerrückgang als «normal». Er erwarte, dass die Kundenbindung zunehme, wenn das Unternehmen der App weitere Funktionen hinzufüge, darunter eine Desktop-Version und eine Suchfunktion.
Laut dem Instagram-Leiter Adam Mosseri arbeite man bereits an Funktionen wie Trendthemen, Hashtags oder der Möglichkeit, Likes anzuzeigen.
In der EU wie auch in der Schweiz funktioniert Threads noch nicht. Zwar konnte man die App in der Schweiz mit einem Trick wie einer US-Kreditkarte downloaden. Heute kann man aber nichts mehr damit machen.
Laut Meta wurde Threads wegen des Digital Markets Acts (DMA) nicht in Europa lanciert. DMA verbietet, dass über Plattformen hinweg Userdaten ausgetauscht werden. In diesem Fall zwischen Instagram und Threads.
Einen genauen Zeitpunkt, wann Threads in der Schweiz offiziell zum Download bereitsteht, gibt es laut dem Mediensprecher von Meta noch nicht. «Wir arbeiten daran, Threads so schnell wie möglich in der EU und in der Schweiz ausrollen zu können.»