Dem US-Software-Giganten Microsoft droht nach Recherchen des deutschen Nachrichtenmagazins «Focus» eine Rekordstrafe der Europäischen Union (EU). Brüssels Wettbewerbskommissar Mario Monti plane gegen das US-Unternehmen ein Bussgeld von rund 100 Millionen Euro zu verhängen. Monti komme zu dem Schluss, dass Microsoft seine marktbeherrschende Position mit dem Betriebssystem Windows in unzulässiger Weise ausgenutzt habe. Der Wettbewerbskommissar will in seiner Entscheidung, die offiziell im März fallen soll, den Konzern dazu verurteilen, sein Betriebssystem auch ohne «Media Player» anzubieten, der für das Abspielen von Musik oder Filmen auf dem Computer benötigt wird. Das soll Wettbewerbern den Einstieg in den Markt erleichtern.
Die EU will Microsoft laut Focus zudem verpflichten, der Konkurrenz wichtige Informationen zur Verfügung zu stellen, damit diese Programme erstellen können, die problemlos mit Microsoft-Produkten harmonieren. Dies hatte der Konzern in dem vierjährigen Mammutverfahren bis zuletzt abgelehnt. US-Politiker und Lobbyisten werfen der EU vor, Microsoft auf kaltem Wege zu enteignen und europäischen Firmen einen Vorteil zu verschaffen.
Sonntag
01.02.2004