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Dienstag
18.06.2002

Europa soll möglichst schnell das Internet der nächsten Generation bekommen und damit einer drohenden Adressenknappheit im weltweiten Computernetz entgegentreten. Der für Telekommunikation zuständige EU-Ministerrat sprach sich am Dienstag in Luxemburg für die beschleunigte Einführung des «Internet-Protokolls Version 6» (IPv6) aus, der Schlüsseltechnologie für das Internet der Zukunft. Nach Angaben der EU-Kommission reicht der weltweite freie Raum für neue Internetadressen schätzungsweise nur noch bis etwa 2005. Die heute verbreitete Technologie (IPv4) wurde in den 70er Jahren konzipiert und ermöglicht etwa mehr als vier Milliarden Adressen, was vor dem Internet-Boom als ausreichend betrachtet wurde. Heute aber reicht dies nicht mehr aus, um jeder Person eine eigene Adresse im weltweiten Computernetz zuzuordnen.

Ausserdem seien die IPv4-Adressen ungleich verteilt, hiess es weiter: Etwa 74% könnten nordamerikanische Einrichtungen für sich beanspruchen, wobei etwa zwei US-Universitäten nach den Angaben jeweils mehr Adressen haben als die gesamte Volksrepublik China. Mit der neuen Technologie würde so auch das Problem der knappen Adressen für künftige Internet-Entwicklungen wie die drahtlose Kommunikation zwischen Geräten, mobile Computer und den Mobilfunk
der dritten Generation beseitigt.