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Mittwoch
06.03.2013

561 Millionen Euro muss Microsoft wegen unfairer Geschäftspraktiken an die Europäische Union zahlen, entschied die EU-Kommission am Mittwoch. Dies, weil der Konzern den Internet Explorer mit seinem Betriebssystem gekoppelt hat, ohne den Usern verschiedene Browser zur Auswahl zu geben. Damit hat Microsoft gegen eine Vereinbarung mit der EU verstossen.

Microsoft hatte sich 2009 gegenüber der EU verpflichtet, seinen Nutzern die Wahl eines Browsers über einen Auswahlbildschirm zu ermöglichen. Dieser Verpflichtung sei der Konzern im Zeitraum von Mai 2011 bis Juli 2012 nicht nachgekommen, weil der geforderte Auswahlbildschirm beim Windows 7 Service Pack 1 nicht zur Verfügug stand. So hätten 15 Millionen Windows-Nutzer in der EU den Auswahlbildschirm in diesem Zeitraum nicht in Anspruch nehmen können», heisst es in der Mitteilung der EU-Kommission.

«Verpflichtungszusagen in Kartellrechtsentscheiden sind sehr wichtig, da sie eine schnelle Lösung von Wettbewerbsproblemen ermöglichen», erklärte der für Wettbewerbspolitik zuständige Vizepräsident der Kommission, Joaquín Almunia, den Entscheid am Mittwoch. «Diese Entscheidungen müssen selbstverständlich streng befolgt werden. Ihre Nichteinhaltung ist ein schwerwiegender Verstoss, der mit entsprechenden Sanktionen belegt werden muss.»