Die ETH und die EPFL haben 13 neue Professuren vergeben, elf davon sind Männer. Zurückgetreten sind acht Lehrstuhlinhaber.
Der ETH-Rat hat die Ernennungen an seiner Sitzung vom Mittwoch und Donnerstag auf Antrag von ETH-Präsident Lino Guzzella und EPFL-Präsident Martin Vetterli abgesegnet.
Interessant ist die Ernennung von Kenneth Paterson als ordentlicher Professor für Informatik. Paterson mit Jahrgang 1969 ist zurzeit ordentlicher Professor am Royal Holloway College in London. «Paterson forscht auf dem Gebiet der angewandten Kryptographie. Sein Interesse und seine wichtigsten Beiträge liegen in der Analyse von kryptographischen Internetprotokollen», schreibt die ETH über seine Arbeit. In diesen habe er schwerwiegende Schwachstellen in mehreren Kern-Internet-Protokollen aufgezeigt, was dazu geführt habe, dass mehrere Standards geändert worden seien.
«Mit der Ernennung von Kenneth Paterson stärkt das Departement Informatik die Studiengänge im Bereich Informationssicherheit. Gleichzeitig erhalten gemeinsame Forschungsprojekte mit der Industrie zusätzliche Impulse», so die ETH.
Zur Assistenzprofessorin für Informatik ist Fan Yang berufen worden.
Von den 13 Professuren, die der ETH-Rat neu besetzt hat, gingen nur zwei an Frauen. Zurzeit sind gut zehn Prozent aller ETH-Professuren in weiblicher Hand; an der US-Vorbildinstitution Massachusetts Institute of Technology sind es über 20 Prozent.
Auf Youtube lockt die ETH Studieninteressierte an mit einem Videoclip, in dem es unter anderem heisst «Frauen ausdrücklich erwünscht». Heute sind knapp ein Drittel der Studierenden an der ETH weiblich.
Am stärksten wachse der Frauenanteil unter den Doktorierenden, heisst es beim ETH-Dienst für Chancengleichheit. «Auf der Stufe Professur zeigt sich der Wandel hin zu einem ausgewogeneren Geschlechterverhältnis deutlich langsamer.»