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Dienstag
11.07.2017

TV / Radio

Esports füllt Arenen auf der ganzen Welt

Esports füllt Arenen auf der ganzen Welt

Die beiden Pay-TV Sender MySports und Teleclub prüfen zurzeit die Aufnahme von Esports in ihren Programmen. Der Haken: Die meisten Übertragungen der Computerspiel-Duelle können bereits kostenlos über Streaming-Dienste verfolgt werden. Luca Diggelmann, Esports-Experte und Redaktor bei «PCtipp», zweifelt deshalb am Erfolg des elektronischen Sports auf der Mattscheibe.

Kaum eine andere Sportart ist in den letzten Jahren so rasant gewachsen wie die mittlerweile Arenen füllenden Computerspielwettkämpfe. Auch in der Schweiz rückt der elektronische Sport immer mehr ins Rampenlicht. Kein Wunder könnten die Wettkämpfe der ProGamer – wie sie sich selber nennen - schon bald im Schweizer TV zu sehen sein. Sowohl MySports von UPC als auch Teleclub von Cinetrade befassen sich mit dem Thema, wie der «Sonntagsblick» schreibt.

Die Konkurrenz ist aber enorm, wie Luca Diggelmann dem Klein Report erklärt: «Momentan wird das Gros der Esports-Events in der westlichen Welt über die Streamingdienste Twitch.tv von Amazon und Youtube übertragen», so der Szenekenner.

«Diese Übertragungen sind in den allermeisten Fällen bisher kostenlos und werden über Sponsoring und Werbung finanziert», erklärt Diggelmann. In der Vergangenheit habe es Experimente mit kostenpflichtigen Übertragungen gegeben, diese seien aber mit massiven Zuschauereinbussen verbunden gewesen.

Wie lukrativ wäre ein Esports-Angebote also für die Pay-TV-Sender? «Werden lediglich die bestehenden Programme gesendet, wird es für die Schweizer TV-Anbieter schwierig. Meiner Meinung nach müssten sie mit eigenen, gut produzierten Inhalten – zum Beispiel Dokus oder Hintergrundinfos - auftrumpfen können», glaubt Diggelmann. Diese müssten die Zuschauer auf die eigene Plattform bringen, wo sie dann für die Live-Übertragungen der Spiele bleiben.

Essentiell sei zudem eine aktive Präsenz auf Social Media und eine Verankerung in der Szene. Dies könne beispielsweise durch eigene Turniere oder lokale Anlässe geschehen. «Einfach wird es aber auf jeden Fall nicht, da viele Esports-Fans gerne auf ihren präferierten Plattformen verbleiben, auch wenn die Konkurrenz stellenweise besser wäre», so der Journalist.

Wie viele Personen in der Schweiz Esports verfolgen, sei indes extrem schwierig einzuschätzen. Persönlich rechnet Diggelmann mit einer «aktiven Zuschauerbasis in den Zehntausenden». Er glaubt aber, dass die Übertragung von Esports Turnieren im Fernsehen das Potential dazu hätte, «neue Leute für den Sport zu begeistern».