Content:

Donnerstag
10.08.2017

Marketing / PR

Diese drei Jungs verstärken den FCB virtuell

Diese drei Jungs verstärken den FCB virtuell

Der digitale Wandel ist längst beim Schweizer Meister angekommen: Das Esports-Team des FC Basel (FCB) wird durch die beiden 18-jährigen Florian Müller und Tim Katnawatos verstärkt. Ihr Engagement sieht auch vor, dass sie die Marke FCB in den sozialen Medien vertreten.

Manchester City, die AS Roma, der FC Valencia sowie der VfL Wolfsburg und viele andere betreiben schon Esports-Teams als virtuelle Erweiterung des herkömmlichen Fussballs. Sie spielen an internationalen Turnieren gegeneinander das populäre Game «Fifa» und gewinnen mittlerweile hohe Geldsummen. Für die aktuellste Ausgabe des Fifa Interactive World Cup (FIWC), der vom 16. bis 18. August 2017 in London stattfindet, winken dem Sieger 200 000 US-Dollar.

Eine Summe, die der FC Basel als Teilnehmer bestenfalls einheimsen kann. Wie der Klub gestern bekannt gab, unterschrieben die Deutschen Tim Katnawatos von der Agentur eSportsReputation und Florian Müller von Stark eSports einen Einjahresvertrag beim FCB.

Das noch junge Esports-Team des FC Basel ist in der Marketing-Abteilung angesiedelt. Joachim Reuter, Leiter Marketing-Services, sagt gegenüber dem Klein Report: «Die Neuzugänge haben keine Ablösesumme gekostet. Über Lohnsummen geben wir grundsätzlich keine Auskunft.»

Frankreichs Hauptstadtklub Paris Saint-Germain, der auch ein eigenes virtuelles Team unterhaltet, blätterte erst neulich stolze 222 Millionen Euro für den brasilianischen Superstar Neymar hin. Esports-Profis werden wohl nicht in absehbarer Zeit in diese Preisklasse aufsteigen, doch dass diese Sparte des Fussballs immer wichtiger wird, weiss auch Reuter: «Für mich ist es eine Frage der Zeit, bis beinahe alle Klubs ein Esports-Team führen werden.»

«Die Vorteile sind eigentlich zu verlockend» so Reuter weiter und ergänzt: «Über das eigene ESports-Team können wir die junge Zielgruppe besser erreichen und verstehen.» Neben den Neuzugängen ist auch der Schweizer Luca Boller in einer Vollzeitstelle bei FCB Esports angestellt. Erst vor wenigen Tagen habe Boller in einem Spiel der «NGL Championship» den amtierenden Klubweltmeister aus Dänemark, der bei Brøndby Kopenhagen unter Vertrag steht, geschlagen, erzählt Reuter dem Klein Report.

Natürlich stellen die Verpflichtungen auch «eine Kooperation kommerzieller Art» für den FC Basel dar, führt Reuter aus und fügt an: «Wir investieren in die Jungs, ohne dass wir eine sofortige Refinanzierung erwarten. Stand Jetzt ist es ein Investment. Ansonsten hätten wir unser Esports-Team auch nicht in der Marketing-Abteilung angesiedelt.»

Zudem konstatiert Reuter eine Professionalisierungswelle: Fan-Basis, Förderung der ProGamer und ein zunehmender Geldfluss. Esports sind gefragt und werden unzweifelhaft immer beliebter. Die Neuanstellungen des FC Basel wirken also nicht verfehlt, werden Katnawatos, Müller und Boller doch Rot-Blau tragen und damit die Marke FCB auch in den sozialen Medien vermehrt repräsentieren. Auf Googles Videoplattform Youtube ist die Gaming-Community und damit das junge Zielpublikum nämlich stark vertreten.