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Sonntag
03.07.2005

Das Software-Unternehmen Esmertec muss seinen Börsengang bereits zum zweiten Mal verschieben. Der Grund: Die britische Sendo-Gruppe, eine Kundin von Esmertec, hat ihre Bilanz deponiert. Der für Montag geplante Börsengang sei abgesagt worden, bestätigte Esmertec-Sprecherin Leng Stricker-Wong auf Anfrage eine entsprechende Information der «SonntagsZeitung». Der Börsenstart findet nun voraussichtlich am Mittwoch statt. Zuerst müssten die Investoren über die neuste Entwicklung informiert werden.

Das Insolvenzverfahren der Sendo-Gruppe sei «materiell nicht gravierend», zitierte die «SonntagsZeitung» Esmertec-Verwaltungsrat Hans-Ulrich Müller. Esmertec habe ausstehende Aufträge von Sendo über 1,8 Mio. Dollar. Das sei in etwa der maximale Schaden, der bei Zahlungsunfähigkeit eintreten könnte. Das Unternehmen bestätigte am Sonntag, dass sich der Vorfall mit maximal 1,8 Mio. Dollar als Rückstellung für den möglichen Debitorenausfall auf das Ergebnis auswirken könnte.

Ursprünglich hätte die Esmertec-Aktie bereits am Donnerstag zum ersten Mal an der Schweizer Börse SWX gehandelt werden sollen. Weil die britische Tao-Gruppe in einem Brief auf mögliche Patentverletzungen hingewiesen hatte, wurde die Zeichnungsfrist ein erstes Mal verlängert und der Börsengang auf Montag angesetzt. Sendo wurde am vergangenen Donnerstag vom High Court in London unter die Aufsicht eines Insolvenzverwalters gestellt. Esmertec habe im Rahmen eines einzigen Vertrages Software an Sendo lizenziert, sei aber nicht davon ausgangen, dass Sendo 2005 und 2006 zu weiteren Umsätzen von Esmertec beitrage, teilte das Unternehmen mit. Siehe auch: Handy-Softwareprodzent Esmertec aus Dübendorf vor IPO