Im «SonntagsBlick» fordert die Economiesuisse angesichts des drohenden Energiemangels im kommenden Winter «den unkomplizierten Zugang zur Kurzarbeit für Unternehmen».
Es sei davon auszugehen, dass einzelne Firmen wegen der rapide gestiegenen Energiepreise ihre Produktion aussetzen müssten, meint man beim Spitzenverband der Schweizer Wirtschaft. Wirtschaftsminister Guy Parmelin zeigt sich offen für die Forderung nach Kurzarbeit und Liquiditätshilfen. Die Kurzarbeit habe sich schon in früheren Krisen bewährt.
Parmelins Absichten nimmt auch die «SonntagsZeitung» auf. «Wir fordern alle auf, bereits jetzt Strom und Gas zu sparen», sagte Parmelin in einem Interview mit der Sonntagszeitung aus dem Hause Tamedia. Jede Kilowattstunde zähle. «Wenn wir im Winter alle einen Pullover mehr anziehen, können grosse Mengen eingespart werden, ohne dass das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben beeinträchtigt wird.» Rund um die bereits geforderten Notfallpläne gibt es für Parmelin aber im Moment einfach noch zu viele unbekannte Faktoren.
In der «NZZ am Sonntag» werden drei Varianten zur Bewältigung der Energiekrise präsentiert. Man könnte den Strompreis mit einer Obergrenze deckeln. Zudem wären Kredite für Härtefälle für jene Unternehmen denkbar, die besonders stark unter der Energiekrise leiden müssten. Als dritte Idee soll Firmen erlaubt werden, aus dem freien Markt in die Grundversorgung mit staatlich regulierten Preisen zurückzukehren. Gemäss der Sonntagszeitung von der Falkenstrasse findet vor allem diese dritte Idee bei den Parteien am meisten Zustimmung. Vor allem Gewerbeverbandspräsident Hans-Ulrich Bigler findet den Vorschlag gut.
Und weil der Strom nicht einfach so aus der Steckdose kommt, lancieren die bürgerlichen Parteien gemäss «SonntagsZeitung» und «Le Matin Dimanche» eine Volksinitiative für neue Atomkraftwerke. Die Initiative «Blackout stoppen» fordert eine sichere, eigenständige und saubere Stromversorgung. Die Unterschriftensammlung beginnt bereits nächste Woche. Mit dem Begehren soll das AKW-Bauverbot rückgängig gemacht werden. Vanessa Meury, Präsidentin des Initiativkomitees, sagte gegenüber den beiden Zeitungen, AKWs seien unerlässlich für die Versorgungssicherheit. Sie schonten Klima und Umwelt. Die Initiative will den Bund bei der Stromversorgung stärker in die Pflicht nehmen. Auch sollte sich der Bund künftig am Bau neuer Kraftwerke beteiligen – auch an Atomkraftwerken.
Rund um all diese Sparpläne wird der billige Nachtstrom zum Auslaufmodell. Als erster grosser Stromanbieter schafft die bernische BKW im kommenden Jahr den Niedertarif für Haushalte und Betriebe mit einem Verbrauch bis 50’000 Kilowattstunden ab, wie die «SonntagsZeitung» berichtet.
Und um schliesslich sichtbar zu demonstrieren, dass es in Sachen Stromsparen bereits mehr als fünf vor zwölf geschlagen hat, haben die SBB gut sichtbar die digitale Uhr mit ihren sieben Metern Durchmesser am Hauptsitz beim Wankdorf bereits abgestellt, wie man auf einer Fahrt zwischen Zürich und Bern zwischen dem Lesen der Sonntagszeitungen mit einem Blick aus dem Fenster festellen kann.