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Donnerstag
12.02.2004

Für klare Gedanken ist es nie zu spät, selbst in einem Land, das sich in erster Linie durch Kriege finanziert. Der erzkonservative US-Talkmaster Bill O`Reilly hat sich öffentlich dafür entschuldigt, dass er die Militäraktion in Irak unterstützt hatte. «Meine Analyse war falsch, und ich bedaure das. Absolut», sagte O`Reilly in einem Interview des Fernsehsenders ABC. O`Reilly, der eine abendliche TV-Politsendung moderiert, war bislang einer der leidenschaftlichsten Unterstützer von Präsident George W. Bush in den US-Medien. Sein Haussender Fox hatte durchweg wohlwollend über die Militäraktion in Irak berichtet und harte Attacken gegen Deutschland und Frankreich wegen ihrer Opposition geritten.

O`Reilly sagte nun, er stehe der Bush-Regierung «viel skeptischer» gegenüber als vor dem Irak-Krieg. Kurz vor Beginn der Militäraktion hatte der Moderator versprochen, dass er sich entschuldigen werde, falls keine Massenvernichtungswaffen in Irak gefunden würden. Er denke, dass alle US-Bürger «sich darüber sorgen müssen», was geschehen sei, sagte O`Reilly zu der vergeblichen Suche nach solchen Waffenarsenalen.