Das wird die Erbsenzähler unter den «Republik»-Abonnenten interessieren: Das Online-Magazin baut seine Ausgaben um 0,5 Millionen auf 6,32 Millionen aus. Es ist das erste Budget, über das die «Verlegerinnen und Verleger» nicht abstimmen können.
Das vergangene Geschäftsjahr, das am 30. Juni 2021 zu Ende ging, schloss die «Republik» mit einem Überschuss von 1,1 Millionen Franken. Es sei dies das erste Jahr, in dem sich das Online-Magazin «hundertprozentig aus dem Lesermarkt» finanziert habe.
Das Ausgabenbudget für das laufende Geschäftsjahr baut das Online-Magazin auf 6,32 Millionen Franken aus. Im letzten Geschäftsjahr, das Ende Juni 2021 endete, hatte das konsolidierte Ausgabenbudget noch bei 5,85 Millionen Franken gelegen.
Mit den geplanten Mehrausgaben bleibt die «Republik» aber immer noch unter dem Niveau des Geschäftsjahres 2018/2019. Damals beliefen sich die Gesamtausgaben nämlich auf 6,89 Millionen Franken.
Die Zusammensetzung der Ausgabeposten hat sich über die letzten fünf Jahre kaum geändert. 3,67 Millionen Franken budgetiert die «Republik» derzeit für die Redaktion, was 58 Prozent des Gesamtbudgets beträgt.
Davon sind 2,17 Millionen Franken für die Löhne der Redaktorinnen und Reporter veranschlagt. Für freie Autoren rechnet das Magazin mit 429'000 Franken. Für einen «Rechercheetat» sind 120'000 Franken vorgesehen, für «Bild» 419'000 Franken, für «Multimedia» dagegen nur 152'000 Franken.
Der zweitgrösste Ausgabenposten heisst «Tech und Design», wofür im neuen Geschäftsjahr 860'000 Franken zur Verfügung stehen. Das entspricht 14 Prozent des Gesamtbudets. Das meiste Geld dabei braucht das Tech-Team, das an der Website schräubelt oder Datenvisualisierungen entwickelt.
Der nächstkleinere Posten ist mit 810'000 Franken (13 Prozent des Gesamtbudgets) die «Community», worunter Werbung, Kunden-Support oder Events zusammengefasst sind. Die Unternehmensführung kommt auf 510'000 Franken (8 Prozent), wobei neben den Löhnen der Geschäftsleitung auch die Kosten für Vorstand, Verwaltungsrat und Genossenschaftsrat enthalten sind.
Das «Dept. des Inneren», also Human Resources, Finanzen und Infrastruktur, kommt im aktuellen «Republik»-Budget auf 480'000 Franken (8 Prozent).
Dieses Budget ist beschlossene Sache. Anders als noch vor einem Jahr, als die Abonnenten bei der «Urabstimmung» auch über das Budget befinden konnten.
Grund dafür, dass das Magazin seine «Verlegerinnen und Verleger» nun vor vollendete Tatsachen stellt: 2020 wurden die Statuten geändert, was mit der Urabstimmung besiegelt wurde.
Gemäss den neuen Statuten entfällt die Abstimmung übers Ausgabenbudget, ausser der Genossenschaftsrat von Project R verlangt danach. Neu liegt die Budgethoheit beim Vorstand der Project R Genossenschaft und dem Verwaltungsrat der Republik AG.