KI kann nun «Blick». Kurze Sätze, Verzicht auf Fachwörter, relevante Themen. «Luxusairline Beond steuert von Zürich jetzt auch Dubai an», lautet der Titel für eine neue Dienstleitung einer strauchelnden Airline.
Im Text kommt die Aussage des CEOs vor, die Erstquelle wird sauber zitiert und am Ende wird die Innovation eingeordnet, wie man es in der Ringier Journalistenschule wohl lernt. Nur: Den Text vom Freitag hat ein Algorithmus verfasst.
«Dieser Artikel wurde mit Unterstützung von KI für dich erstellt», steht am Ende des Textes. Ein Kürzel «rul» ist ebenfalls angefügt. Vielleicht haben die KI-Programme redaktionsintern Namen.
Mitte April stellte das Boulevardblatt «Blick» seinen «Code of Conduct» vor. Darin heisst es: «Die von KI-Tools erzeugten Ergebnisse werden von ‚Blick‘-Mitarbeitenden kritisch hinterfragt. Die Informationen werden mit dem eigenen Urteilsvermögen und Fachwissen verifiziert, überprüft und ergänzt.»
Wahrscheinlich ist «rul» also der kritische «Blick»-Journalist. Am Text selber lässt sich nichts bekritteln, findet der Klein Report. Dass der Artikel von KI erstellt wurde, das gehört allerdings an den Anfang des Textes, nicht ans Ende.
Das Gleiche gilt für einen weiteren Text, der am Montag publiziert wurde. Hier geht es um Novartis und eine Klage in den USA.