Die Geschäftsprüfungskommissionen (GPK) des Parlaments rollen den Erpressungsfall um Bundesrat Alain Berset nochmals auf.
Wie der «SonntagsBlick» schreibt, will die für die Bundeskanzlei zuständige ständerätliche Subkommission der GPK «das Rätsel um teilweise gelöschte Korrespondenz» im vermeintlichen Erpressungsfall untersuchen. Unklarheiten gibt es rund um verschwundene E-Mails zwischen Bersets Ex-Generalsekretär und der in den Fall involvierten Frau. Diese soll die Geliebte von Berset gewesen sein und hat ihn deswegen erpresst. Das hat die «Weltwoche» im September 2021 publik gemacht.
Der Präsident der Subkommission, Mitte-Ständerat Daniel Fässler, hat das Vorhaben der neuen Untersuchung bestätigt. Man will wissen, wie die E-Mails von Bersets Departement verschwunden sind.
Noch am 14. Juni haben die Geschäftsprüfungskommissionen des Parlaments den Bundesrat von jeglichen Vorwürfen im Zusammenhang mit der sogenannten Erpressungsaffäre freigesprochen.
Damals sei aber noch nicht klar gewesen, dass E-Mails zwischen Bersets Ex-Generalsekretär und der Frau – ein essenzieller Teil der Akten – auf mysteriöse Weise «verschwunden» beziehungsweise beseitigt worden waren. Darüber haben nun als Erste die Tamedia-Blätter geschrieben.
Für Alain Berset kommt die neue Untersuchung zur Unzeit. Anfang Juni hat sein Mediensprecher Peter Lauener gekündigt. Es macht eine Information die Runde, dass er in ein Strafverfahren wegen Amtsgeheimnisverletzung verwickelt ist. Die «Weltwoche» will wissen, dass es um einen vertraulichen Bericht der Geschäftsprüfungsdelegation im Zusammenhang mit der Crypto-Affäre 2021 geht.