Am Mittwochabend ist auf der Piazza Grande von Locarno das 77. Locarno Film Festival mit dem Eröffnungsfilm «Le Déluge» des italienischen Regisseurs Gianluca Jodice gestartet. Ein Historiendrama um Marie-Antoinette und Ludwig XVI.
Vorher eröffnet Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider (60) offiziell den Grossanlass, der dieses Jahr erstmals von der Roche-Erbin Maja Hoffmann (68) präsidiert wird. Hoffmann löste den langjährigen Präsidenten Marco Solari (80) ab, der dem Festival 23 Jahre vorstand.
Innenministerin Elisabeth Baume-Schneider werde an mehreren Filmvorführungen teilnehmen, teilte ihr Generalsekretariat am Mittwoch mit. Für Samstag lade die Bundesrätin «alle an der Kulturförderung beteiligten Akteure ein, die Zusammenarbeit zu stärken».
Die Vorsteherin des Eidgenössischen Departements des Innern (EDI) ist gerade in den ganz grossen Schlagzeilen, wegen eines gravierenden Rechnungsfehlers des Bundes bezüglich der tatsächlichen finanziellen Lage der Schweizer Altersvorsorge AHV. Die Ausgabenprognosen bis 2033 sind massiv zu hoch berechnet worden: Es geht um Milliarden.
Die Bundesrätin hat eine Administrativuntersuchung angeordnet, die von der Zürcher Kanzlei Bratschi durchgeführt wird.
Auf weitere Einnahmen kann sich schon einmal die Schweizer Filmbranche nach Inkrafttreten des neuen Filmgesetzes per 1. Januar 2024 freuen.
Dieses verpflichtet neu Streaming-Dienste und private Fernsehveranstalter, vier Prozent der in der Schweiz erzielten Bruttoeinnahmen in das Schweizer Filmschaffen zu investieren. «Für die Erfüllung dieser Investitionspflicht haben sie vier Jahre Zeit. Bis Ende Juni haben sich 74 Unternehmen beim Bundesamt für Kultur (BAK) angemeldet. 20 davon sind von der Investitionspflicht betroffen», schreibt das EDI dazu.
Diese 20 müssen dann jedes Jahr dem Kulturamt die Zahlen zu den getätigten Investitionen liefern. Erste konsolidierte Zahlen zur Investitionspflicht lägen voraussichtlich im Sommer 2025 vor.
Darüber wird der Bereich Kulturförderung mit den verschiedenen Akteurinnen und Akteuren der Gemeinden, Kantone, des Bundes, von kulturellen Organisationen und von Stiftungen und Unternehmen, die die Kultur unterstützen, unter anderem am Samstag reden.
Bei diesem gemeinsamen Anlass werde Elisabeth Baume-Schneider auch ihre kulturpolitischen Prioritäten im Zusammenhang mit der Kulturbotschaft vorstellen, so das EDI.
Fast 50 Schweizer Produktionen und Koproduktionen werden bis am 17. August in unterschiedlichen Sektionen des Filmfestivals zu sehen sein. Vier Schweizer Filme laufen auf der Piazza Grande und drei im internationalen Wettbewerb.