Mit einem Appell zum kulturellen Dialog zwischen Russland und Deutschland hat Kulturstaatsministerin Christina Weiss die 55. Frankfurter Buchmesse eröffnet. Sie bezeichnete die weltgrösste Literaturschau mit dem Gast Russland als Höhepunkt des Kulturdialogs, der von Bundeskanzler Gerhard Schröder und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin im April 2001 initiiert worden sei. «Russland und Deutschland sind sich heute so nah wie», sagte die parteilose Ministerin. Russland ist mit rund 150 Autoren auf der Messe vertreten.
In Frankfurt präsentieren bis zum 13. Oktober 6611 Aussteller aus 104 Ländern etwa 335 000 Neuerscheinungen. Zum Auftakt der Buchmesse gab sich die Branche optimistisch. Nach zwei schwachen Jahren haben sich im 55. Jahr wieder mehr Verlage angemeldet. Der Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Dieter Schormann, sprach von einem «goldenen September» für Buchhändler und Verlage. Er rechne nach teils «dramatischen» Umsatzeinbussen im ersten Halbjahr für das Gesamtjahr mit einem Minus von etwa 2%, mit etwas Glück auch einer schwarzen Null.
Erstmals kann man auf der Buchmesse auch Bücher kaufen, allerdings beschränkt auf Veranstaltungen und den Messemontag. Der Veranstaltungskalender listet rund 2500 Termine mit 1000 Autoren auf. Neben den literarischen Altmeistern Günter Grass, Martin Walser, Imre Kertész und Paulo Coelho präsentieren auch TV- Prominente wie Dieter Bohlen, Verona Feldbusch, Nadja Abd El Farrag oder Wolfgang Joop ihre Bücher.
Dienstag
07.10.2003