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Montag
22.04.2002

Der schwedische Telekom-Ausrüster Ericsson will nach abermals tiefroten Zahlen weitere 20 000 Stellen streichen. Die Hälfte der Stellenstreichungen finde in Schweden statt, kündigte das Unternehmen am Montag in Stockholm an. Für die Angestellten in der Schweiz sind die Folgen noch nicht klar. Die Schweizer Filiale hatte bereits im Mai letzten Jahres 40 von 400 Stellen gestrichen.

Derzeit sind bei Ericsson weltweit 85 000 Menschen beschäftigt. Nun sollen im laufenden Jahr 10 000 Stellen wegfallen und im kommenden Jahr noch einmal so viele. In absehbarer Zukunft sei nicht mit einem Aufschwung in der Branche zu rechnen, sagte Konzernchef Kurt Hellstrom gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Das angekündigte Sparprogramm soll die Kosten für das Jahr um 10 Milliarden Kronen (1,6 Milliarden Franken) reduzieren, so Hellstrom. Nächstes Jahr will Ericsson wieder schwarze Zahlen schreiben. Im vergangenen Jahr hatte Ericsson bereits 22 000 Stellen gestrichen, was einem Fünftel der Belegschaft entspricht. Wie das Unternehmen in einem Communiqué mitteilte, betrug das Minus vor Steuern im ersten Quartal 5,4 Milliarden Kronen gegenüber 4,9 Milliarden Kronen im Vorjahr. Der Umsatz sank um 40% auf 41,9 Milliarden Kronen. Mit diesem Resultat hat Ericsson schlechter als erwartet abgeschnitten.

Auch der finnische Nokia-Konzern hatte in der Vorwoche eine betont pessimistische Marktprognose veröffentlicht, was zu heftigen Kursstürzen bis zu 10% bei Aktien der Handy-Branche führte. Mehr zu Ericsson unter: Ericsson weiter in der Verlustzone und «Warten auf 3G»