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Donnerstag
04.06.2015

Medien / Publizistik

Präsident Recep Tayyip Erdogan höchstpersönlich hat Can Dündar angezeigt. Jetzt droht dem Chrefredaktor der regierungskritischen Zeitung «Cumhuriyet» zweimal lebenslänglich plus 42 Jahre Haft, wie der Angezeigte auf Twitter schrieb.

Den Zorn Erdogans auf sich gezogen hat der kritische Journalist mit einem Bericht über angebliche Waffenlieferungen der Türkei an syrische Extremisten. Erdogan ist nervös, am Sonntag wählt die Türkei ein neues Parlament. 

Literaturnobelpreisträger Orhan Pamuk trat in der Mittwochsausgabe der «Cumhuriyet» für Dündar ein. Die Pressefreiheit dürfe nicht dem Wahlkampf geopfert werden.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen die Zeitung wegen Terrorpropaganda und militärischer Spionage. Nach Darstellung der Regierung wurden nur Hilfsgüter nach Syrien geschickt.