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Donnerstag
14.04.2016

Medien / Publizistik

Im ZDF «heute journal» nahm der Münchner Anwalt Hubertus von Sprenger – der den türkischen Staatspräsidenten Erdogan sowohl zivil- wie auch strafrechtlich gegen Jan Böhmermann vertritt – am Dienstag Stellung zu den Zielen Erdogans. Dieser verspreche sich im Fall Böhmermann von den Amtsrichtern in Mainz «die Bestrafung des Betroffenen».

Zudem verspreche sich Erdogan, dass Böhmermann – der zur Zeit unter Polizeischutz steht – in Zukunft nicht mehr das wiederhole, was er gesagt habe. Auf die Frage von Moderator Claus Kleber, was der türkische Staatspräsident davon habe, wenn Herr Böhmermann zu einer – «nach aller Erfahrung sehr verkraftbaren» – Geldstrafe verurteilt werde, antwortete von Sprenger: «Er möchte eben, dass er bestraft wird und dann in Zukunft davon Abstand nimmt, so was noch einmal zu tun.»

Ob Erdogan von Jan Böhmermann auch Schadensersatz fordert, steht laut Aussage seines Anwalts im Moment noch nicht fest. «Wir werden erst einmal abwarten, wie Herr Böhmermann selbst reagiert», so Anwalt von Sprenger, «er ist aufgefordert worden, sich zu verpflichten, das nicht noch mal zu sagen». Es könne ja sein, dass er auch klein bei gebe, so der Anwalt.

Auf die Frage, welche Strafe er für Böhmermann erwartee, antwortete von Sprenger: «Er wird sicherlich keine erhebliche Strafe bekommen. Es wird eine Strafe sein, die erforderlich ist, um ihn auf den rechten Weg zurückzuführen, Satire zu machen und nicht mehr plumpe Beleidigungen.» Im Notfall sei er auch dazu bereit, bis zu den höchsten Gerichten zu gehen.