Das Zürcher Finanzportal «Inside Paradeplatz» hat sich bei «elleXX»-Mitgründerin Patrizia Laeri öffentlich entschuldigt.
«Der persönliche Angriff auf Frau Laeri und ihre weibliche Person war falsch, die Äusserungen bleiben gelöscht», schreiben Herausgeber Lukas Hässig und Autor Beni Frenkel am Dienstag auf ihrer Website.
Die öffentliche Entschuldigung kommt auf einen Entscheid des Bezirksgerichts Meilen hin. Das Corpus Delicti ist ein Artikel vom 4. Januar 2022, in dem die Ex-SRF-Wirtschaftsjournalistin zum Beispiel als «Seite-3-Girl», «Rakete» und «Frauenfurz» bezeichnet wurde.
«Dieser Fall ist einzigartig in der Schweiz – und kann alle Frauen ermutigen, sich gegen Ungerechtigkeit auch rechtlich zur Wehr zu setzen», schreibt die «elleXX»-Redaktion am Dienstag in einem Statement.
Das nur wenige Woche vor der sexistischen Entgleisung von Frauen gegründete Portal berichtet aus weiblicher Optik über die Finanzwelt. Damit machte es «Inside Paradeplatz» Konkurrenz.
«Wehe, wenn Frauen in Männerdomänen mitmischen wollen. Der Hass und Spott» sei ihnen in Medien gewiss, heisst es in dem Statement von Laeri, die vor Gericht von der Anwältin Rena Zulauf vertreten wird, die auch an der Seite von Jolanda Spiess-Hegglin steht.
Auf Wunsch von «elleXX» spendet «Inside Paradeplatz» insgesamt 2‘500 Franken an vier Frauenorganisation, darunter die Dachorganisation Frauenhäuser Schweiz und Liechtenstein.
Ein letztes Kapitel ist noch offen: In einem Interview wird sich Lukas Hässig den Fragen von Patrizia Laeri stellen. Showtime ist kommenden Freitag.