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Samstag
06.07.2002

Wegen kritischer Fragen an Präsident Wladimir Putin sind in Russland zwei Journalisten entlassen und mit juristischen Schritten bedroht worden. Die beiden Lokaljournalisten waren nach Informationen der Zeitung «Kommersant» vom Freitag nach einer im Fernsehen übertragenen Pressekonfererenz mit dem russischen Präsidenten zu in Ungnade gefallen. Reporter Alexej Wasiliwjetskij von der nordrussischen Zeitung «Nenets» hatte Putin auf die Entlassung von drei Ermittlern in einem Kriminalfall gegen einen Provinzgouverneur angesprochen. Kollegin Dina Ojun von Tuwa-Online beklagte Wahlbetrug in der sibirischen Republik Tuwa. Putin sagte bei der Konferenz zu, beiden Beschwerden nachgehen zu wollen. Nach der Pressekonferenz wurden jedoch die beiden Journalisten in ihrer Heimat von Funktionären unter Druck gesetzt und verloren ihre Arbeit. Das russische Informationsministerium bestätigte den «Kommersant»-Bericht und bezeichnete den Vorgang als «skandalös», wie die Nachrichtenagentur Interfax meldete. Journalisten-Verbände in Russland kritisieren immer wieder, dass lokale Behörden auch mit Gewalt Druck auf örtliche Medien ausüben.