Content:

Mittwoch
18.11.2015

Medien / Publizistik

Der Vatikan greift durch, wenn unschöne Internas publik werden: Am Montag musste der italienische Journalist Emiliano Fittipaldi vor den Justizbehörden des Kirchenstaats zum Verhör antraben. Ihm und seinem Berufskollegen Gianluigi Nuzzi wird Beihilfe zum Geheimnisverrat zur Last gelegt. Nuzzi weigerte sich, zur modernen Inquisition zu erscheinen.

Die beiden hatten Anfang November Bücher über das Finanzgebaren im Vatikan publiziert. Darin zitieren sie aus vertraulichen Dokumenten und prangern den Kirchenstaat unter anderem an, Spendengelder für kranke Kinder zu verprassen und damit das Luxusleben einiger Kardinäle zu finanzieren.

Fittipaldi bezeichnet die gegen ihn erhobenen Vorwürfe als «verrückt» - er habe lediglich seinen Job gemacht. Darum habe er beim Verhör auch geschwiegen und sich auf sein Berufsgeheimnis berufen, das «zumindest in Italien», dem Land rund um den Vatikan, gesetzlich geschützt sei.

Vor zwei Wochen waren in der Affäre bereits der spanische Priester Lucio Angel Vallejo Balda und die frühere Papst-Vertraute Francesca Chaouqui verhaftet worden. Sie gelten als die Lecks im pompösen Kirchenstaat.