Die entblösste Brust von Janet Jackson während des «Super Bowl»-Spiels vom Sonntag könnte den amerikanischen Netzwerksender CBS teuer zu stehen kommen. Die Medienaufsichtsbehörde FCC will den Vorfall amtlich prüfen. Bei einem Verstoss gegen Sitte und Anstand drohen CBS Strafen in Millionenhöhe. FCC-Chef Michael Powell, ein Sohn von US-Aussenminister Colin Powell, begründete die Untersuchung am Montag: «Wie Millionen anderer Amerikaner hatte ich mich in feierlicher Stimmung mit meiner Familie um den Fernseher versammelt. Doch die Feier wurde durch den billigen, geschmacklosen und verachtungswürdigen Stunt gründlich verdorben.»
In der Spielpause hatte Janet Jackson mit Justin Timberlake im Duett gesungen. Vor den Augen von 89 Millionen US-Fernsehzuschauern riss Timberlake dabei ihr schwarzes Leder-Bustier auf und entblösste ihre mit einem Metallstern verzierte Brust. Jackson zufolge hatte sie die Show-Produzenten von Musikkanal MTV nicht in ihre Aktion eingeweiht. Ihre Sprecherin Jennifer Holiner gab an, dass statt der nackten Brust ein roter Spitzen-BH zum Vorschein kommen sollte.
Jackson, Timberlake, die Sender CBS und MTV sowie der amerikanische Football-Verband NFL haben sich derweil beim Publikum für die Entblößung entschuldigt. «Es war nicht meine Absicht, es so weit gehen zu lassen. Ich entschuldige mich bei jedem, der daran Anstoss nahm - Zuschauern, MTV, CBS und NFL eingeschlossen», sagte Jackson in einer Mitteilung. Timberlake schob die Schuld an dem Vorfall einem «Materialfehler» zu. Auch der Musiksender MTV entschuldigte sich damit, dass der Jackson-Akt «nicht einstudiert, ungeplant und unbeabsichtigt» gewesen sei. US-Medien äusserten am Dienstag allerdings Zweifel an dem Wahrheitsgehalt dieser Beteuerungen.
Dienstag
03.02.2004