Content:

Donnerstag
02.10.2003

Deutsche Konsumenten werden künftig noch mehr mit englischen Slogans umworben, selbst wenn sie die Werbetexte häufig nicht verstehen, wie eine repräsentative Studie der Kölner Marketingfirma Endmark ergab. So hätten mehr als die Hälfte der befragten 14- bis 49-Jährigen angegeben, sie würden die englischen Werbetexte nur teilweise verstehen, wie FTD-Online am Donnerstag schrieb. Nur 8% übersetzten zum Beispiel «One Group. Multi Utilities» des RWE-Konzerns im Sinne von «Alle Energien aus einer Hand». Bei den Übersetzungen war denn einiges an kuriosem zu hören: So wurde «Come in and find out» der Parfümkette Douglas schon mal als «Komm rein und finde wieder heraus» interpretiert. Bei «Powered by emotions» von Sat.1 glaubten einige, das müsse «Kraft durch Freude» heissen.

Fachleute glauben, dass trotz solchen Missverständnissen der Anteil englischsprachiger Werbung in Deutschland weiter wächst. «Die Risiken, missverstanden zu werden sind zwar gross», sagt Volker Nickel, Sprecher des Zentralverbandes der deutschen Werbewirtschaft und des deutschen Werberates auf FTD Online, «aber manchmal braucht Werbung gar nicht eins zu eins von jedermann verstanden zu werden.» Wichtiger sei es Werbetreibenden, aktuell zu sein und Aufmerksamkeit in bestimmten Zielgruppen zu erreichen: Englisch gelte im Internetzeitalter als Zeichen der Modernität und sei darum für Werber besonders attraktiv.